Harnik: "Dürfen Nerven nicht verlieren"
KURIER: Herr Harnik, wie geht es am Tag danach?
Martin Harnik: Scheiße, wie soll es mir sonst gehen? Das war demütigend und auch erschreckend.
Was genau hat Sie so erschreckt?
Dass die Deutschen uns technisch klar überlegen sind, das ist ja nichts Neues. Aber es hat uns die Aggressivität gefehlt, die uns beim Spiel in Wien ausgezeichnet hat. Ich bin aber jetzt nicht so enttäuscht wie damals beim 1:2 in Wien.
Warum nicht?
Weil damals einiges möglich gewesen wäre, und diesmal hatten wir keine Chance. Die Deutschen haben gezeigt, dass sie eine Weltklasse-Mannschaft sind. Der Unterschied war zu deutlich. Immerhin stand es nach einer halben Stunde schon 3:0.
Wie sehr darf dieses Spiel ein Maßstab für eine Analyse sein?
Man muss immer berücksichtigen, gegen wen wir 2:6 verloren haben. Deutschland, die Niederlande und Spanien sind die drei besten Nationen der Welt derzeit. Mich stört, dass das Kämpferische nicht gestimmt hat bei uns. Aber eines ist klar: Die Qualifikation haben wir daheim gegen Belgien und in Istanbul vergeigt.
Der Teamchef ist aber mehr als angezählt.
Das ist logisch nach so einer Niederlage, aber nach diesem Spiel darf man nicht alles an ihm aufhängen.
Kann sich bis Dienstag etwas grundlegend ändern?
Wir haben ein Heimspiel. Und außer Deutschland spielt in dieser Gruppe kein Land eine souveräne Qualifikation. Auch Belgien und die Türkei schwächeln.
Glauben Sie an die theoretische Chance?
Ja. Es ist schon erstaunlich, dass noch immer eine besteht.
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