Krach bei den Bayern: Kahn schießt nach Neuer-Kritik zurück
Es ist ein Interview, das den deutschen Rekordmeister Bayern München noch sehr lange beschäftigen dürfte. Und es kommt von einem, der frühestens im Herbst wieder spielen wird können: Manuel Neuer.
Der Startormann hatte sich kurz nach dem WM-Aus der Deutschen bei einer Skitour den Unterschenkel gebrochen und den Münchner Klub damit zum Handeln gezwungen. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung kritisiert der 36-Jährige aber nicht die Verpflichtung seines Ersatzmannes, Yann Sommer, sondern vielmehr den Umgang mit Toni Tapalovic. Der langjährige Tormanntrainer des Klubs und Neuer-Vertraute wurde kurzerhand entlassen.
"Für mich kam das aus dem Nichts. Für Toni auch. Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Mich hat das richtig umgehauen", lässt Neuer in dem Gespräch tief blicken. "Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen, das war das Krasseste, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe wirklich schon einiges erlebt."
Der ehemalige Welt- und Nationalteam-Torhüter trat daraufhin mit den Vereinsverantwortlichen in Kontakt, eine schlüssige Begründung für die Umstrukturierung im Trainerstab bekam er laut eigenen Aussagen aber nicht: "Es wurden Dinge gesagt, die ich nicht teile. Aber ich habe keine Argumente gehört, die ausschließen, dass man miteinander hätte sprechen und die Dinge hätte klären können."
Kahn kritisiert Neuer
Eine Reaktion der Chefs auf das bemerkenswerte Gespräch ließ nicht lange auf sich warten. Oliver Kahn, Vorstandschef der Bayern, übt deshalb nun Kritik am derzeit verletzten Kapitän. Was Neuer "im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt" habe, werde "weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht. Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen". Der 53-Jährige kündigte Gespräche mit Neuer an. "Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen."
Überhaupt kein Problem hat Neuer, der auch nicht in der Nationalmannschaft zurücktreten will, mit der Neuverpflichtung von Sommer für das Bayern-Tor. "Der Verein hat da wirklich eine super Lösung gefunden. Ich habe den Verantwortlichen also gesagt, ich habe überhaupt kein Problem, ich finde es gut, wenn wir zwei super Torleute haben. Mir ist wichtig, was bei Bayern passiert. Ich sehe das Ganze, nicht nur mich mit meinen Schmerzen. Ich möchte, dass der Verein und die Mannschaft so erfolgreich wie möglich sind."
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