Genervter Rapid-Trainer Barisic: "Was soll ich darauf antworten?"

FUSSBALL: UNIQA ÖFB CUP / FINALE / SK RAPID WIEN - SK STURM GRAZ
Nach dem 0:2 im Cup-Finale gegen Sturm Graz herrschte bei den Wienern Ernüchterung und Enttäuschung. "Es ist nur eine Leere da", sagt Burgstaller.

Nach dem 0:2 im Cup-Finale gegen Sturm Graz reagierte Rapid-Trainer Zoran Barisic im ORF-Interview etwas genervt auf die Frage nach der sehr negativen Bilanz in den Saisonduellen gegen Sturm: "Ja natürlich, was soll ich jetzt darauf antworten." Für Barisic war natürlich auch die zweite Hälfte entscheidend: "Da haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren, dadurch haben wir Sturm zu Chancen eingeladen. Aufgrund der zweiten Hälfte muss man sagen, dass Sturm verdient gewonnen hat. Wir haben ein Finale verloren, das tut extrem weh. In der ersten Hälfte war es ziemlich ausgeglichen. Wir werden jetzt das alles sacken lassen und um Platz vier kämpfen."

Ähnlich enttäuscht war Kapitän Guido Burgstaller: "So kurz danach ist eine absolute Leere da. Wir haben ein großes Ziel verpasst. In der ersten Hälfte war es ein super Fight von uns. Leider war der eine oder andere individuelle Fehler dabei, das hat Sturm ausgenützt. Sturm ist ein zusammengespielter Haufen, die lassen nichts anbrennen, sie sind sehr diszipliniert und waren cleverer. Aufgrund der zweiten Hälfte war Sturm der verdiente Sieger."

Ein Fehlpass ohne Bedrängnis in der gegnerischen Hälfte von Roman Kerschbaum führte zum Konter, den Sturm zum ersten Tor  ausnützte. Kerschbaum gab zu: "Es war lange eine ausgeglichene Partie, ein richtiger Fight. Sturm hat unseren Fehler eiskalt bestraft. Wir haben auch in der zweiten Hälfte ganz gut dagegengehalten. Beim ersten Tor war es eine Fehlerkette die mit meinem Ballverlust begonnen hat."

Der im Spiel unscheinbare Marco Grüll ergänzte: "In der zweiten Halbzeit ist es bei uns zu einer Verunsicherung nach einem individuellen Fehler gekommen. Sturm ist dann stärker geworden." 

Respekt vor dem Gegner, aber auch Stolz zeigte Sturm-Trainer  Christian Ilzer, der sein Team zu einem ernsten Konkurrenten von Red Bull Salzburg gemacht hat: "Die erste Hälfte war ausgeglichen, Rapid war um einen Tick präsenter. In der Pause haben wir Kleinigkeiten im Mittelfeld geändert. Dann haben eine unglaubliche Wucht entwickelt und auch die eine oder andere Chance liegengelassen. Wir sind der verdiente Sieger. Wir genießen jetzt den Moment. Wir haben in dieser Cup-Saison die besten Teams Österreich ausgeschaltet."

Nur nicht träumen

Der Cup-Triumph soll Sturm jetzt auch in der Meisterschaft beflügeln, in der die Grazer nur drei Punkte hinter Salzburg liegen.  Ilzer betont: "Wir müssen cool bleiben, nicht zu träumen beginnen und versuchen, das maximal Mögliche in jedem Spiel rauszuholen. Salzburg zu schlagen klingt unmöglich. Aber wenn wir das Maximum rausholen, können wir Salzburg nahe rücken und vielleicht sogar überholen", sagte der Trainer.

Manprit Sarkaria, der Doppeltorschütze von Sturm Graz wurde klarerweise zum "Man of the Match" gewählt:  Der Stürmer blieb nach seiner ersten vergebenen Großchance ruhig: "Es war ein geiles Match, eine geile Atmosphäre. Es freut mich, dass wir gewonnen haben. Dass ich dann noch zwei Tore gemacht habe - unbeschreiblich. Ich wollte meine vergebene Chance so schnell wie möglich abhaken. Das ist für mich ein sehr besonderer Tag."

Lob an den Gegner kam von Sturm-Kapitän Stefan Hierländer: "Respekt an Rapid. Sie haben uns alles abverlangt. Wir sind überglücklich. Wir haben in der ersten Hälfte nicht so reingefunden, aber trotzdem wenig zugelassen. In der zweiten Hälfte hatten wir die Dominanz, die wir haben wollten."

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