ÖFB-Generalprobe im vollen Prater

Alessandro Schöpf und Marko Arnautovic
Ab Samstag, und nicht erst bei der EM gegen Ungarn, wird es ernst. Was Österreichs Teamspieler gegen die Niederlande in Wien zeigen müssen.

So wie man trainiert, so spielt man auch – eine alte Sportlerweisheit, die immer wieder gerne in Erinnerung gerufen wird, wenn einer im Training keine 100 Prozent abruft. Auf das Länderspiel der Österreicher gegen die Niederlande (20.30 Uhr/live ORFeins) kann man es auch so umlegen: Man agiert im Ernstfall so, wie man zuvor probt.

Genau deshalb ist sie so wichtig, die Generalprobe für die EURO im Ernst-Happel-Stadion. Der Gegner ist freilich ein ganz anderes Kaliber als Malta, das glanzlos 2:1 besiegt wurde. "Es ist ein echter Härtest", weiß Goalie Robert Almer. "Ein spezielles Spiel so knapp vor der EURO. Das ist gut für uns."

Ein starker Gegner, dessen Anwesenheit alleine für mehr Spannung in den Köpfen der Österreicher sorgen wird. Dass Marcel Koller den einen oder anderen wie zuletzt am Tag nach dem Spiel aufrütteln wird müssen, ist auszuschließen. Was der Teamchef heute von seinen Auserwählten sehen möchte:

Präzision

Vor allem in Spiel nach vorne verlangt Koller mehr Qualität im Passspiel. Höheres Tempo und mehr Genauigkeit werden auch bei der EURO vonnöten sein. Heute könnte den Österreichern entgegenkommen, dass die Niederländer nicht so tief verteidigen werden wie die Malteser und sich daher mehr Räume ergeben sollten.

Laufbereitschaft

Die war gegen Malta nicht bei allen Spielern immer gegeben. Bei der EURO darf sich niemand zu schade sein, für den Nebenmann einen Sprint anzuziehen oder Meter zu machen. Eine spielerisch dominante Ausrichtung erfordert ein hohes Maß an Laufbereitschaft.

Defensive

"Es wäre nicht schlecht, wenn wir zu null spielen könnten." Koller weiß, dass in den letztens Test die Defensivarbeit einer Verbesserung würdig war. Da schließt sich der Kreis mit der Laufbereitschaft. Vor allem nach Ballverlusten müssen sofort im höchsten Tempo Meter gemacht werden, sonst ist es gegen Klassekicker wie die Oranjes zu spät.

Konzentration

Wegen teils haarsträubender und leichtsinniger Fehler haben sich die Österreicher ihre jüngsten Tests schwergemacht. Zuletzt Alaba gegen Malta mit einem Eigentor. Fehler, die ab sofort nicht mehr passieren dürfen. Koller: "Wir versuchen, diese Konzentrationsfehler zu minimieren. Das verlangen wir. Aber Fehler sind menschlich und nicht immer zu vermeiden."

Selbstverständnis

"Das Ergebnis sollte man nicht überbewerten", meint Kapitän Christian Fuchs und hat wohl recht. Vielmehr geht es darum, wie die Truppe auftritt. Erwünscht ist ebenso viel Mut wie in der Qualifikation in Moskau oder Stockholm, wo man nicht gerade als Favorit auswärts mit breiter Brust den Gegner hoch attackiert und damit immer wieder vor Probleme gestellt hat. Das Ergebnis der beiden Partien ist bekannt.

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