Zeuge im FIFA-Prozess: Schmiergelder bei WM-Vergabe 2022

Im New Yorker Federal Courthouse wird der korrupten FIFA der Prozess gemacht.
Laut Aussage von Kolumbiens Ex-Verbandspräsident Luis Bedoya in New York wurden ihm bis zu 15 Millionen Dollar angeboten.

Dem früheren Präsidenten des kolumbianischen Fußballverbands, Luis Bedoya, wurden eigener Aussage zufolge Schmiergelder in Millionenhöhe für seine Unterstützung bei der WM-Vergabe 2022 angeboten. Das sagte Bedoya am Montag im Prozess um den FIFA-Korruptionsskandal nach Angaben der Nachrichtenagentur AP vor Gericht in New York.

Der südamerikanische TV-Rechtehändler Mariano Jinkis habe ihm nach einem Treffen mit einem Vertreter des katarischen Fernsehens Zahlungen bis zu 15 Millionen Dollar (12,55 Mio. Euro) in Aussicht gestellt, sagte Bedoya. Diese Summe könne dann unter den Beteiligten der Abmachung aufgeteilt werden, habe Jinkis versichert. Bei dem Treffen, das Bedoya zufolge 2010 in Madrid stattfand, habe der Katarer Englisch gesprochen und Jinkis übersetzt. An den Namen des Katarers könne er sich nicht mehr erinnern.

Bedoya und die weiteren damals anwesenden FIFA-Exekutivmitglieder waren bei dem Votum im Jahr 2010 zwar nicht stimmberechtigt. Die Katarer hätten aber drei andere südamerikanische stimmberechtigten Mitglieder beeinflussen wollen. Bedoya war bis Ende 2015 Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee, wurde im Mai 2016 aber auf Lebenszeit gesperrt, nachdem er sich der Verabredung zum Überweisungsbetrug und organisierter Kriminalität schuldig bekannt hatte.

Im Prozess in New York stehen die drei ehemaligen Fußball-Funktionäre Juan Angel Napout, Jose Maria Marin und Manuel Burga im Zentrum. Das Trio soll Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen haben. Als Gegenleistung sollen sie lukrative TV- und Sponsorenrechte für Fußballturniere an eine Marketingfirma vergeben haben.

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