WM-Vorbereitung: In der Tiroler Ruhe liegt die russische Kraft

Große Ehre: Stani Tschertschessow ist seit 2016 russischer Teamchef.
Österreich zeichnet sich auch vor dieser Weltmeisterschaft als Trainingsland aus.

WM-Gastgeber Russland (30. Mai in Innsbruck), Titelverteidiger Deutschland (2. Juni in Klagenfurt), Rekordweltmeister Brasilien (10. Juni in Wien) – die Gruppe T, in der das österreichische Fußballnationalteam engagiert ist, T wie Testspiele, stellt alle WM-Gruppen in den Schatten.

Der ÖFB profitiert bei seiner hochkarätigen Testspielserie davon, dass sich viele Nationalteams in unseren Breitengraden auf das Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) vorbereiten. Weltmeister Deutschland zieht es nach Südtirol, wo in Eppan am Kalterer See um acht Millionen Euro eine neue Sportanlage errichtet wurde.

Aber auch Österreich beehren vor dieser Endrunde wieder einige WM-Teilnehmer. Ein Verdienst des ehemaligen Zweitligafußballers Hannes Empl, der mit seiner Agentur SLFC zum Mastermind der Sommervorbereitungscamps avanciert ist. So kommt etwa das Team von Gastgeber Russland in der kommenden Woche ins Stubaital. Aus seiner Zeit in Innsbruck schätzt Teamchef Stanislaw Tschertschessow die Beschaulichkeit in den Tiroler Bergen, dazu ist er auch ein wenig abergläubisch: Auf dem Fußballplatz in Neustift, auf dem die Russen sich vom 20. bis 31. Mai den WM-Feinschliff holen, hatten vor zehn Jahren schon die Spanier trainiert – und danach den EM-Titel gewonnen.

Einige Kilometer weiter nördlich rüstet man sich für den Ansturm aus Fernost. Die japanische Mannschaft bezieht in Seefeld Quartier (2. bis 13. Juni) und wird dabei von 200 Journalisten begleitet. Ähnlich groß ist das Medieninteresse rund um das koreanische Team, das sich in Leogang (3. bis 12. Juni) auf die WM einstimmt. Etwas ruhiger dürfte es in Schruns zugehen, wo die Peruaner sich auf die erste WM-Teilnahme seit 1982 vorbereiten (31. Mai bis 8. Juni).

Das Testspiel ÖsterreichRussland ist nur der Auftakt einer Reihe von Vorbereitungspartien im Tivolistadion. Südkorea übt dort gegen Bolivien den Ernstfall (7. Juni), Japan testet gegen Paraguay (12. Juni).

christoph geiler

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