Australien jubelte über ersten WM-Sieg seit zwölf Jahren
Australien hat etwas überraschend den ersten Sieg bei einer Fußball-WM seit zwölf Jahren gefeiert. Die "Socceroos" setzten sich am Samstag im Außenseiter-Duell der Gruppe D bei der Weltmeisterschaft in Katar knapp mit 1:0 (1:0) gegen Tunesien durch. Für die Australier wurde Mitchell Duke vor 41.823 Zuschauern im Al Janoub Stadium in Al Wakrah mit einem Kopfballtor in der 23. Minute zum umjubelten Matchwinner.
Nach dem Auftakt-1:4 gegen Titelverteidiger Frankreich kletterte die Mannschaft von Teamchef Graham Arnold vorübergehend auf Platz zwei. Die enttäuschenden Nordafrikaner stehen mit einem Punkt nach zwei Partien bereits mit dem Rücken zur Wand und müssen im abschließenden Spiel gegen Frankreich auf eine Sensation hoffen. Sollte gegen die Franzosen am Mittwoch kein Sieg gelingen, würde sich Tunesien zum sechsten Mal bei sechs WM-Teilnahmen nach der Gruppenphase verabschieden.
Die Australier haben gegen Dänemark den möglichen Achtelfinal-Aufstieg in eigener Hand. Erstmals seit dem abschließenden Gruppenspiel 2010 gegen Serbien (2:1) und zum insgesamt dritten Mal gingen die Socceroos bei einer WM als Sieger vom Platz, erstmals seit 1974 gegen Chile (0:0) und 17 WM-Partien hielten sie hinten die Null.
Im Vergleich zum Auftaktspiel wechselte Arnold seine Startelf auf einer Position, Rechtsverteidiger Fran Karacic ersetzte den verletzten Nathaniel Atkinson. Auf der Gegenseite veränderte Teamchef Jalel Kadri nach dem 0:0 im ersten Match gegen Dänemark ebenfalls nur eine Position, Stürmer Naim Sliti durfte statt Anis Ben Slimane starten. Die Bedeutung des Duells hatte Arnold vor dem Anpfiff mit drastischen Worten erläutert: "Wir müssen bereit sein für den Krieg", sagte er.
Die Australier waren bereit, setzten die Vorgaben ihres Trainers tadellos um und legten deutlich aktiver los. Gegen die Defensivreihen der "Adler von Karthago", die in den zehn Partien zuvor neun Mal zu Null spielten, war aber zunächst kein Durchkommen. Bis zum ersten Schuss des Spiels dauerte es 21 Minuten, kurz darauf schlug dann Duke zu. Eine abgefälschte Flanke von Craig Goodwin scherzelte der 31-Jährige, der in der zweiten japanischen Liga kickt, per Kopf unhaltbar ins lange Eck.
Mit der Führung im Rücken behielten die Australier das Kommando, die gegen Dänemark stark spielenden Tunesier blieben hinter den Erwartungen und kamen überhaupt nicht in die Partie. Erst kurz vor dem Pausenpfiff zeigte die Kadri-Truppe ein Lebenszeichen: Erst wurde ein Schuss von Mohamed Dräger aus sieben Metern von Harry Souttar im letzten Augenblick geblockt (41.), dann schoss Kapitän Youssef Msakni einen Stanglpass knapp neben das Tor (45.+3).
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Nordafrikaner zwar die Kontrolle, Australiens Tormann Mathew Ryan kam aber selten in Bedrängnis. Msakni blieb mit zwei weiteren Schüssen glücklos, auf der Gegenseite verpasste Mathew Leckie einen Stanglpass nur knapp (72.). In der Schlussphase verteidigten die Australier kompakt, die wenigen Schüsse der Tunesier entschärfte Ryan ohne Probleme.
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