Wacker Innsbruck: Mit Rückenwind zurück in die Bundesliga

Zusammenfassung
Offiziell wird es so natürlich beim FC Wacker Innsbruck niemand zugeben. Aber insgeheim sind die meisten Verantwortlichen gar nicht einmal so unglücklich darüber, dass der Drittligist in der ersten Runde des ÖFB-Cups gegen Rapid ausgeschieden ist. Vor allem aber: wie er ausgeschieden ist.
Der couragierte Auftritt bei der 0:1-Niederlage, bei der den Innsbruckern in der Schlussphase der Ausgleichstreffer aberkannt wurde, hat dem FC Wacker viele Sympathien gebracht.
Davon kann der noch vor wenigen Jahren als Chaosklub verschriene Verein mehr profitieren als von einer Sensation und einem Weiterkommen im Cup.

"Das war ein Bonusspiel. Unser großer Ziel ist ein anderes", betont Wacker-Präsident Hannes Rauch. Der Traditionsverein will den Durchmarsch aus den Niederungen des Amateurfußballs prolongieren und peilt den dritten Aufstieg in Folge an.
Die Mission "Rückkehr in die Bundesliga" startet an diesem Freitag mit dem Heimspiel gegen Seekirchen (19.30 Uhr) in der Regionalliga West.
Aufstieg ist Pflicht
Auf dem Papier mag der FC Wacker vielleicht noch als Aufsteiger in die Regionalliga West durchgehen. Tatsächlich sind die Innsbrucker auch heuer wieder der Liga-Krösus und Topfavorit. Ein Scheitern käme praktisch einem Selbstfaller gleich.

Das ist jetzt keineswegs zu hoch gegriffen: Der FC Wacker ist de facto überqualifiziert für den Amateurbetrieb in der Regionalliga West.
Einige einheimische Spieler gehen zwar einem Brotberuf nach (Joppich, Tekir, Yilmaz, Tauber), tatsächlich hat das Profitum aber längst Einzug gehalten.
Das ist auch die Strategie der Innsbrucker und der finanzstarken Partner von Los Angeles FC und Bayern München: Der aktuelle Kader, so das Credo, solle immer bereits die Anforderungen für die nächsthöhere Liga mitbringen.
Und das ist aktuell beim Aufsteiger definitiv der Fall. So hat das Regionalliga-Team von Wacker Innsbruck zum Beispiel einen ehemaligen Schweizer U-21-Spieler in seinen Reihen (Albin Krasniqi).
Neuzugang Tobias Berger spielte einst im Trikot der Roten Bullen in der UEFA Youth League und bestritt im Trikot von Lustenau 39 Partien in der Bundesliga.
Dazu kommen noch zahlreiche andere Kicker, die durchaus zu Höherem berufen sind. Und nicht zuletzt die fanatischen Wacker-Anhänger, deren Bundesliga-Tauglichkeit ohnehin außer Frage steht.
Das Cup-Match gegen Rapid war innerhalb von 48 Stunden ausverkauft. Es wird im Laufe dieses Bewerbs nicht mehr viele Spiele geben, die mehr Fans anlocken als die 15.723 Besucher bei Wacker-Rapid.
Das verdeutlicht das Potenzial dieses Vereins. Der FC Wacker hat für die Regionalliga West nun wieder die Nordtribüne im Tivolistadion geöffnet. Die Innsbrucker erhoffen sich in der Westliga einen Schnitt von 3.000 Fans pro Partie.
Wer den Innsbruckern den Aufstieg streitig machen könnte? Viel Griss um einen Platz in der 2.Liga gibt es in der Regionalliga West jedenfalls nicht. In der letzten Saison beantragten nur Meister Austria Salzburg und Imst die Zulassung für die 2.Liga.
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