Viertliga-Meister Wacker Innsbruck: Ein Klub wird wieder sexy

Die Fans des FC Wacker kehrten nach langer Abwesenheit wieder auf die Nordtribüne zurück
Fußballspiele des FC Wacker Innsbruck haben in letzter Zeit einen großen Unterhaltungswert. Auf dem Rasen fallen jede Menge Tore (85 in den bisherigen 25 Ligapartien) und auf den Tribünen geht's heiß, laut und bunt her.
Diese Mischung aus Sport-Spektakel und Unterhaltungs-Show geht den Tirolern immer mehr unter die Haut. Das letzte Heimspiel in der Regionalliga Tirol gegen Kematen (3:0) lockte 4.063 Fans ins Tivolistadion.

4.063 Fans kamen zum Heimspiel gegen Kematen
Unter den Besuchern im Tivolistadion war auch Josef Geisler. Der Präsident des Tiroler Fußballverbandes stand dem Klub in der Vergangenheit oft kritisch gegenüber, was ihm auch schon das eine oder andere Schmäh-Transparent einbrachte.
Inzwischen ist Geisler zu einem heimlichen Wacker-Fan avanciert. Die Entwicklungen seit dem Zwangsabstieg 2022 in die 5.Liga stimmen den Verbandsboss zuversichtlich. "Wacker ist in Tirol der Verein mit dem größten Potenzial und gehört langfristig ganz hinauf. Der Verein hat die Jahre in der Tiroler Liga für eine Charmeoffensive genutzt."
Tatsächlich ist es auffällig, wie viele Kinder und Jugendliche sich mittlerweile bei den Wacker-Heimspielen im Tivolistadion tummeln. Dieses Interesse schlägt sich auch auf die Klubkasse nieder. Das Merchandising und die eigene Stadion-Gastro sind für Wacker zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden.

Die Meistermannschaft von Wacker Innsbruck
Sportlich wartet auf die Innsbrucker nach dem Durchmarsch von der Tiroler Liga (5. Stufe) in die Regionalliga West noch ein Höhepunkt: Am Pfingstmontag könnte der FC Wacker den Tiroler Cup gewinnen. Im Endspiel in Tarrenz, wo 3.000 Fans erwartet werden, trifft Wacker auf den Stadtrivalen Reichenau.
Neue hungrige Spieler
Im Hintergrund laufen derweil schon die Planungen für die Regionalliga West. Mit Christoph Weinzierl (17) und Max Köchl (18) engagierten die Innsbrucker zwei Talente von der Akademie als Perspektivspieler.

Die übrigen Neuverpflichtungen sollen hingegen sofort Leistungsträger sein, um die Mission Rückkehr in die Bundesliga gleich im ersten Jahr erfüllen zu können. "Wir wollen jung bleiben, benötigen aber auch Spieler, die schon eine gewisse Erfahrung mitbringen", betont Cheftrainer Sebastian Siller. "Wichtig ist, dass sie hungrig sind."
Das große Plus des FC Wacker: Der einstige Skandal-Verein ist wieder sexy geworden. Die sportliche Entwicklung der letzten Jahre, die finanzielle Stabilität dank der strategischen Partnerschaft mit Los Angeles FC und dem FC Bayern und die Kulisse im Tivolistadion haben Innsbruck zu einer gefragten Adresse gemacht.

Prost: Wacker-Präsident Hannes Rauch mit dem grünen Wacker-Meisterbier
Beim Neustart im Sommer 2022 in der 5.Liga mussten die Innsbrucker das Team noch mühsam zusammenkratzen und benötigten Überredungskünste. Inzwischen werden Präsident Hannes Rauch und Sportvorstand Jakob Griesebner reihenweise Spieler angeboten.
Cheftrainer Sebastian Siller bringt es auf den Punkt: "Jeder will auf den Zug aufspringen".
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