Wacker-Coach Siller: Warum sein Herz auch für Rapid schlägt

Wacker-Coach Sebastian Siller genießt bei den Fans ein hohes Ansehen
„Es gibt für mich nur zwei Vereine: Wacker und Rapid.“ Sebastian Siller macht gar keinen Hehl daraus, dass er eine schwarz-grün-weiße Brille trägt.
Und die legt der Coach von Drittliga-Aufsteiger Wacker Innsbruck auch nicht ab, nur weil es am Sonntag in der 1. Runde des ÖFB-Cup gegen seinen zweiten Herzensklub geht.
„Ich bin Rapid-Sympathisant. Und ich steh’ auch dazu“, sagt der 36-jährige Tiroler.

Wacker-Coach Sebastian Siller im Einsatz
Ein Innsbruck-Trainer, der sich für Rapid begeistert? So ein Bekenntnis hätten die Anhänger früher jedem Wacker-Coach übel genommen. Aber Sebastian Siller braucht keine Sorgen vor einem Shitstorm zu haben.
Erstens war er früher Stammgast auf der Nordtribüne mitten unter den heißblütigsten Fans. Zweitens genießt er ein hohes Ansehen, weil er den Traditionsklub von den Niederungen der 5. Liga in die Regionalliga geführt hat.
Und obendrein hat Sebastian Siller mit seine schönste Zeit als Fußballprofi in Hütteldorf verbracht.
Von 2009 bis 2011 spielte der Verteidiger für die Rapid Amateure und stand dabei in einem namhaften Team mit Christopher Drazan, Peter Zulj, Konstantin Kerschbaumer oder Brian Behrendt.
Mythos Rapid
„Ich bin damals in eine Welt eingetaucht, die für mich so weit weg war. In dieser Zeit habe ich erlebt, was Rapid bedeutet. Das hat mich richtig geprägt“, erinnert sich Sebastian Siller.
Seine Verbindungen nach Hütteldorf sind nie abgerissen. Als Jungtrainer hospitierte Siller mehrere Tage bei Zoran Barisic, noch heute fährt er mindestens einmal im Jahr für ein Heimspiel ins Allianz-Stadion. Und selbstverständlich besitzt Sillers Sohn neben dem Wacker-Trikot auch ein Rapid-Leiberl.

Das Cup-Duell Wacker Innsbruck – Rapid hat für den Erfolgstrainer nicht wirklich große Brisanz, es ist vielmehr ein finanzieller „Lottosechser und ein Bonusspiel.“
Hauptsponsor Rapid
Der Drittligist wird in dieser Partie mehr als eine Viertelmillion Euro umsetzen, Rapid ist, wenn man so will, der Hauptsponsor des FC Wacker.
Der Aufstieg in die 2.Liga genießt höhere Priorität als eine Cup-Sensation gegen die Rapidler. „In den letzten zwei Jahren mussten wir in jedem Match liefern. Jetzt können wir seit langem wieder einmal befreit in ein Spiel gehen“, weiß Sebastian Siller.
Vorteil Rapid
Er hat keine Ahnung, wie seine jungen Spieler reagieren, wenn sie vor 16.000 Besuchern und obendrein erstmals in einem TV-Livespiel auftreten. „Wir müssen schauen, dass wir nicht überpowern und nicht zu zu übermütig werden“, mahnt der Trainer.
Die Kulisse ist ein Vorteil für den Favoriten aus Hütteldorf. „Sie sind das gewohnt. Für Rapid wäre es schlimmer, wenn sie auf einem Dorfplatz spielen müssten.“
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