Drittligist Wacker: Noch kein Stürmer, aber 700 Karten mehr für das Duell mit Rapid

Schade irgendwie, dass rund um das neue Tivolistadion keine hohen Bäume wachsen. Sonst würde der eine oder andere Fan für das Duell Wacker Innsbruck gegen Rapid in der ersten Runde des ÖFB-Cup womöglich noch auf dem Holzweg landen.
Wie in guten alten Zeiten
Nur die älteren Semester werden sich noch daran erinnern, dass bei den legendären Europacup-Schlachten in den 1970er- und 1980er Jahren auf den Bäumen entlang der Tivoli-Osttribüne praktisch jeder Ast besetzt war.
Das Interesse an diesem Prestigeduell zwischen Drittliga-Aufsteiger Wacker und Rekordmeister Rapid am 27.Juli sprengt alle Dimensionen. "Wir hätten locker 20.000 Tickets verkaufen können", sagt Hannes Rauch, der Präsident des ehemaligen Skandalklubs aus Innsbruck.

Am Sonntag hatte der FC Wacker einen Verkaufs-Stopp verhängt, weil der Ansturm auf die Karten schlicht zu groß geworden war. Am Mittwoch werden nun die letzten Tickets online auf den Markt geworfen.
Für den 27.Juli bedeutet das: 15.723 Fans im Tivolistadion. Und damit die höchste Zuschauerkulisse in Innsbruck seit fast zwei Jahrzehnten.
Die Abwicklung dieses Cup-Schlagers Wacker Innsbruck vs. Rapid ist eine enorme logistische Herausforderung. Denn das Tivolistadion war in der jüngeren Vergangenheit nur für Schmalkost ausgelegt.
Die Heimspiele von Bundesligist WSG Tirol fanden praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, auch bei den Matches der Footballer der Swarco Raiders blieb das Stadion halbleer.
Eine Veranstaltung vor mehr als 15.000 Besuchern fällt in eine andere Kategorie.

Der FC Wacker anno 2025 hat bei der Bewältigung dieser Aufgabe einen großen Vorteil: Er genießt inzwischen eine Rückendeckung, die es bis vor einigen Jahren in dieser Form nicht gab.
Der Austausch mit der Stadt Innsbruck und dem Stadionbetreiber Olympiaworld ist konstruktiv wie schon lange nicht. Zu gut sind die Zeiten in Erinnerung, als eine echte Eiszeit zwischen dem Tivolistadion und dem Innsbrucker Rathaus geherrscht hatte.
Inzwischen ist es soweit gekommen, dass Innsbrucks Bürgermeister Hannes Anzengruber, ein ehemaliger österreichischer Meister im Ringen, Stammgast bei den Spielen des FC Wacker ist.

Das Cup-Spiel gegen Rapid wird dem FC Wacker beeindruckende Einnahmen in sechsstelliger Höhe bescheren. Gewisse Herausforderungen lassen sich freilich auch durch Geld nicht so leicht lösen.
So befindet sich der Viertliga-Meister noch immer auf der Suche nach einem Stürmer mit Torgarantie. Der FC Wacker ist zwar sexy, wie der Publikumsansturm für das Cup-Match gegen Rapid beweist, aber im Fußball zählt noch immer das Motto: Bares ist Wahres.
Weil bereits am 15. Juli das Transferfenster für den Amateurfußball schließt - im Profifußball können die Spieler bis Ende August wechseln - hüten sich viele Spieler vor einer vorzeitigen Entscheidung. Das macht die Stürmer-Suche für den FC Wacker aktuell so schwierig.
Seit dieser Woche absolviert Benjamin Hadzic, ehemaliger Angreifer von Austria Klagenfurt, ein Probetraining.
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