"Um Cristiano wird es immer einsamer"
Vor dem Champions-League-Gastspiel von Titelverteidiger Real Madrid bei Borussia Dortmund macht sich sogar Cristiano Ronaldos Mama Sorgen. "Halte immer den Kopf hoch", twitterte Dolores Aveiro, die Mutter des Megastars des spanischen Fußball-Rekordmeisters, ihrem Sohn aufmunternd zu. Der 31-jährige Europameister macht nämlich seit Saisonbeginn eine ungewöhnliche Schwächephase durch.
Und auch das Verhalten von Ronaldo sorgte zuletzt für Kopfschütteln. So rastete er am vergangenen Samstag nach seiner Auswechslung im Liga-Spiel bei UD Las Palmas (2:2) aus. Der Portugiese legte sich mit Trainer Zinedine Zidane an - und machte sich damit bei vielen Fans der "Königlichen" unbeliebt.
"Nicht mehr unantastbar"
In einer Umfrage der Madrider Sportzeitung AS schlugen sich 84 Prozent von rund 8.000 teilnehmenden Lesern auf die Seite des französischen Trainers des Starensembles. "Um Cristiano wird es immer einsamer", titelte am Montag die Zeitung La Vanguardia. Und El Pais stellte fest: "Ronaldo ist nicht mehr unantastbar." Nach Meinung der Zeitung Sport ist Ronaldo "ganz unten angelangt".
In Las Palmas hatte Ronaldo beim Verlassen des Feldes in der 72. Spielminute Zidane zunächst keines Blickes gewürdigt, verärgert Grimassen geschnitten und geschimpft. Auf der Bank gestikulierte der dreimalige Weltfußballer dann die restlichen 20 Spielminuten immer wieder wild mit den Armen und schimpfte weiter wie ein Rohrspatz - unter anderem auf die Mutter seines Trainers.
In der Kabine soll Ronaldo dann laut spanischen Medienberichten weiter getobt und Zidane Vorwürfe gemacht haben. "Du hast mich enttäuscht", soll er laut Mundo Deportivo gesagt haben. Kapitän Sergio Ramos habe dann schlichtend eingegriffen und versucht, Ronaldo mit den Worten "Cristiano, das ist doch nicht so schlimm" zu beruhigen.
Wechsel wegen Leistung - und Egoismus
Zidane habe seinen Superstar - anders als vom Coach behauptet - nicht ausgewechselt, um ihn für das Spiel am Dienstagabend (20.45 Uhr) in Dortmund zu schonen, heißt es. Grund für die Entscheidung sei die sehr schlechte Leistung des Stürmers gewesen. Und auch die Tatsache, dass Ronaldo den Treffer zum 2:1 durch Karim Benzema nicht bejubelt habe, weil er zuvor das Tor nicht getroffen hatte.
In der Liga glückten Ronaldo nur zwei von 17 versuchten Dribblings. Mit 31 Jahren wirkt der Stürmer sehr langsam. Die Verletzung, die er sich im EM-Finale gegen Frankreich zuzog, scheint er physisch und auch psychisch noch nicht völlig überwunden zu haben.
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