Klassischer Selbstfaller: Das ÖFB-Team verspielt Gruppensieg und Rekord
46.000 Fans im Wiener Prater wollten sich an einem Erfolg des ÖFB-Nationalteams über Slowenien , dem Gruppensieg und dem Rekord von neun Siegen in einem Länderspieljahr erwärmen.
Am Ende sahen sie ein 1:1 und Platz zwei in der Nations-League-Gruppe hinter Norwegen und noch keinen Aufstieg in die Liga A. Der kann im Frühjahr 2025 erzielt werden in einem Playoff.
Dabei hatte Österreich das Spiel bis knapp vor Schluss unter Kontrolle und Chancen auf eine Vorentscheidung - verjuxte aber die knappe Führung. Bitter, im kalten Happel-Stadion.
Teamchef Ralf Rangnick schickte die zu erwartende Startelf aufs Feld, nur Wöber verteidigte statt Trauner. Im kühlen Prater erwärmte man sich nur allmählich für das Spiel, die Slowenen verbuchten den ersten Schuss aufs Tor nach 90 Sekunden.
Beide Teams agierten durchaus fehlerhaft, Österreich zunächst im Spielaufbau und auch im letzten Angriffsdrittel. Slowenien verteidigte kompakt und tief, lauerte auf sich bietende Räume und Fehler der Österreicher. Die wiederum hatten Probleme sich durch die gegnerischen Linien zu kombinieren.
Gefährlich wurde man stets, wenn es schnell in die Tiefe ging. So kam Laimer zu einer Möglichkeit, der Winkel war aber zu schwierig, um Torhüter Oblak zu bezwingen.
Das gelang in der 27. Minute Romano Schmid, der einen perfekt ausgeführten Umschaltmoment finalisierte. Wöber eroberte den Ball, spielte mit einem tiefen Pass Baumgartner frei, der wiederum Tempo aufnahm und Schmid bediente. Der Bremen-Legionär traf genau ins lange Eck zum 1:0.
In Folge gewann Rangnicks Team die Kontrolle über das Spiel, ließ bis zur Pause keine Chance der Slowenen mehr zu. Möglichkeiten auf das zweite Tor hatten vor allem Baumgartner, dessen Heber-Versuch an Oblaks Brust landete, Sabitzer und Laimer.
Die Fans zeigten sich zufrieden und jaulten zwei Mal vor Entzücken auf, als Arnautovic technische Schmankerl feilbot.
32 Tore im Jahr 2024
Österreich startete mit dem Vorwärtsgang in die zweite Hälfte, weil eben der zweite Treffer fehlte, um von einer Vorentscheidung sprechen zu können. Dabei hat Österreich noch nie so viele Tore in einem Länderspieljahr erzielt wie 2024. Zu diesem Zeitpunkt waren es schon 32.
Kalte Dusche
Arnautovic präsentierte sich in Spiellaune, wollte es in einigen Aktionen aber zu schön machen. Eine gute Chance hatte Sabitzer nach sehenswerter Baumgartner-Vorarbeit, sein Schuss verfehlte um Zentimeter das Tor. Wenige Minuten später lief er nach Arnautovic-Ferserl allein aufs Tor und schoss drüber.
So blieb es spannend, weil im Fußball, so die Phrase mit Wahrheitsgehalt, immer etwas geschehen kann. Und genauso kam es, weil der nötige Nachdruck fehlte.
Praktisch aus dem Nichts kam Slowenien nach einem Fehler im österreichischen Spielaufbau durch Gnezda Cerin zum 1:1 (82.). Österreich erwachte und hatte noch Chancen auf den Sieg. Beide Male vergab Baumgartner.
Kopfschüttelnd saßen die Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem Boden. Diesen Sieg hatten sie viel zu leichtfertig verschenkt.
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