Teamchef Koller: Viel Lärm um ein Quäntchen Glück
Pressekonferenzen mit Marcel Koller sind für Journalisten mitunter eine zähe Angelegenheit. Weil es der Schweizer liebt und genießt, sich nicht aus der Reserve locken zu lassen. Weil er nicht im Traum daran denkt, mehr als notwendig zu verraten und sich stattdessen immer wieder gerne wiederholt.
Am Mittwoch, einen Tag vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel gegen Wales, war das ein klein wenig anders. Einerseits, weil dem Pressetermin ein öffentliche Vorwurf von Ralph Hasenhüttl vorauseilte. Der steirische Leipzig-Trainer hatte am Montag auf ServusTV gemeint, dem österreichischen Team fehle im Offensivspiel ein "Plan B". Andererseits sorgte eine Panne des Dolmetschers für Aufregung im Lager des Gegners.
Also wurde Koller, nachdem er sich der Kritik Hasenhüttls widersetzt hatte, auf den Matchplan gegen Wales und das erfolgreiche Abschneiden der Briten bei der EURO in Frankreich angesprochen. Also sprach der Teamchef über das Spiel gegen den EM-Halbfinalisten:
"Wir haben eine Grundidee, das sind Dinge, die die Spieler jetzt schon fünf Jahre versuchen, umzusetzen. Das wird auch gegen Wales so sein, von dem werden wir nicht weggehen. Und wir wissen auch, dass wir halt ein bissl Glück brauchen. Das war bei der EURO auch so bei Wales. Ich hab ihre Spiele nochmals angeschaut, wo auch das Quäntchen Glück war, dass der Stürmer neben das Tor schießt oder an die Stange oder weiß der Kuckuck was alles noch passiert ist."
Übersetzung
Um auch die anwesenden Journalisten aus Wales zu bedienen, wurde die Antwort Kollers sogleich übersetzt, wobei dem Dolmetscher ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Und zwar nicht beim Kuckuck, der im englischen übrigens "cuckoo" heißt.
Den Part mit dem Glück übersetzte der Dolmetscher wie folgt: "Sometimes you need to be lucky as well. And that is what we could see during the EURO-Cup. Wales was very lucky sometimes and you need to be lucky sometimes for example when a striker shoots the ball at the post..."
Böses Blut zwischen den Teamchefs oder gar eine walisische Blutgrätsche am Spielfeldrand dürfte es deshalb aber nicht geben. Noch am selben Abend ließ der ÖFB Coleman über den walisischen Pressesprecher ausrichten, wie Kollers Statement wirklich gemeint war.
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