Von Nyilasi bis Szoboszlai: Diese Ungarn bereicherten den österreichichen Fußball

Nur noch die Hürde Györ trennt Rapid Wien von der Conference League. Das Hinspiel am Donnerstag im ETO Park Stadion (19 Uhr) ist ein willkommener Anlass, um einen Blick auf die österreichisch-ungarischen Fußballbeziehungen zu werfen.
Welche ungarischen Fußballer haben die österreichische Bundesliga belebt und bereichert? Ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
- Tibor Nyilasi
Der heute 70-Jährige war wohl einer der besten Stürmer, die jemals das Trikot der Wiener Austria überstreiften. Nyilasi spielte von 1983 bis 1988 für die Veilchen und erzielte in 144 Pflichtspielen 113 Tore.
In dieser Zeit dominierte die Austria den österreichischen Fußball und wurde auch dank Nyilasi drei Mal Meister. Der 70-fache ungarische Teamspieler war auch beim legendären Stadthallen-Turnier beendete seine Karriere bei der Austria.

- Szabolcs Safar
Mit 395 Partien ist der Torhüter mit großem Abstand der ungarische Fußballer mit den meisten Einsätzen in der österreichischen Bundesliga. Safar, der an diesem Mittwoch seinen 51. Geburtstag feiert, stand für Austria Salzburg, die Wiener Austria und später auch Wacker Innsbruck im Tor.
2006 wurde der 14-fache Teamspieler mit der Austria Meister, dazu gewann er vier Mal den ÖFB-Cup.
- Alfred Schaffer
Der Stürmer aus Budapest (1893 - 1945) hat einen fixen Platz in den Geschichtsbüchern des Fußballs. Alfred "Spezi" Schaffer gilt als erster professioneller Fußballspieler auf dem europäischen Kontinent, weil er seinerzeit seine Klubs nach den Verdienstmöglichkeiten ausgesucht hatte.
Schaffer wurde 1924 mit dem Wiener Amateur Sportverein österreichischer Meister und trainierte später die Austria, Ungarns Nationalteam und vor seinem frühen Tod auch Bayern München.

- Dominik Szoboszlai
Der 25-jährige Offensivmann spielte sich bei Liefering und Red Bull Salzburg in die Auslage und macht seither eine große Karriere. Nach dem Wechsel zu Leipzig investierte der FC Liverpool 70 Millionen Euro in den Edeltechniker.
Mit den Reds wurde Szoboszlai in der vergangenen Saison Meister. Im Trikot der Salzburger gewann er vier Meistertitel, dazu kommen noch zwei DFB-Pokal-Erfolge mit Leipzig.
- Imre Szabics
Der Stürmer (44) bestritt 172 Partien für Sturm und genießt seither bei den Grazern Kultstatus. Szabics gehörte sowohl der Meistermannschaft von 1999 als auch jener von 2011 an.
- Bela Guttmann
Der gebürtige Ungar, der 1956 auch die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt, ist eine der größten Fußball-Legenden seines Landes. Guttmann wurde in den 1920er Jahren mit Hakoah Wien Meister und gehörte auch dem Team an, das 1923 den englischen Cupsieger West Ham auswärts mit 5:0 besiegte - es war der erste Sieg einer kontinentalen Mannschaft auf der Insel.
Einen Namen machte sich Guttmann (1899 - 1981) vor allem als Trainer: Mit Benfica Lissabon gewann er zwei Mal den Pokal der Landesmeister, 1973 trainierte er auch kurz die Austria.

- Peter Gulacsi
Der 35-Jährige hütete zwischen 2013 und 2015 zwei Saisonen lang das Tor von Red Bull Salzburg und gewann in dieser Zeit zwei Mal das Double.
Inzwischen gehört der 58fache ungarische Teamgoalie zum Inventar bei Partnerklub RB Leipzig.
- György Korsos
Von Rapid-Gegner Györ wechselte der Außenverteidiger 1999 zum damaligen Meister Sturm Graz und spielte mit den Steirern in der Champions League. In der Saison 2004/'05 wurde Korsos, der 186 Partien in der Bundesliga bestritt, mit Rapid Meister.
- Jeno & Kalman Konrad
Die Konrad-Brüder wurden vom legendären Hugo Meisl zum Wiener Amateur Sportverein geholt und wurden dank ihrer Dribbelstärke sofort zu Leistungsträgern und Publikumslieblingen.
Jeno (1894 - 1978) und Kalman Konrad (1896 - 1980) wurden Meister und Cupsieger und spielten später auch noch für die Vienna.
- Istvan Magyar
Von 1982 bis 1985 belebte der 16-fache Teamspieler das Mittelfeld der Wiener Austria. Den Fans der Violetten ist Magyar vor allem sein Tor zum 1:1 in San Siro gegen Inter Mailand in Erinnerung, das der Austria zum Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cups verhalf. Auch im Halbfinale gegen Real Madrid traf der Mittelfeldspieler, konnte das Aus aber nicht verhindern.
Magyar (70) feierte mit der Austria einen Meistertitel.
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