Teamchef Rangnick will Länderspiele bei Rapid, die Chance ist klein

Bisher tabu für das ÖFB-Team: Allianz Stadion
Rangnick hat kein Verständnis für die Ablehnung von Rapid und sieht in Hütteldorf nur Gewinner. Die Umsetzung dürfte auch wegen Zusagen an Anrainer scheitern.

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick hat sich mit Nachdruck für Länderspiele in Rapids Allianz Stadion ausgesprochen. Beim „Fußballkongress" in ebenjener Arena am Mittwoch forderte der Deutsche regelmäßige Auftritte der ÖFB-Auswahl in der grün-weißen Heimstätte, die in internationalen Partien etwa 24.000 Zuschauer fasst. Rapid hatte diesem Ansinnen in der Vergangenheit aber schon eine Absage erteilt.

Dafür fehlt wiederum Rangnick das Verständnis. „Wir haben hier in Wien mit dem Ernst-Happel-Stadion nur ein größeres Stadion. Um dort eine gute Stimmung zu erzeugen, muss es ganz voll sein und wir müssen auf allerhöchstem Niveau spielen. Selbst dann ist es nicht gerade furchteinflößend, wenn der Abstand durch die Laufbahn so groß ist. Wenn man im letzten Rang sitzt, braucht man ein Fernglas, um das Spiel zu verfolgen. Deswegen ist das Ernst-Happel-Stadion aus meiner Sicht nicht wirklich geeignet. Das Allianz Stadion hat mit einer Größe von knapp 30.000 Zuschauern die Möglichkeit, so eine Atmosphäre zu schaffen", sagte Rangnick laut 90minuten.at.

Unterstützung der Politik erwünscht

In Deutschland hätte niemand Verständnis, wenn die DFB-Elf nicht in einem Stadion spielen dürfte, weil die Fans des betreffenden Vereins dagegen sind. Unterstützung wünscht sich Rangnick seitens der Politik. Es solle eine Situation entstehen, „wo der Bürgermeister, der Bundeskanzler, der Sportminister, egal wer, alle sagen: Selbstverständlich spielt die Nationalmannschaft, im Stadion von Rapid."

Außerdem meinte Rangnick: „Wenn ich mir vorstelle, dass wir hier im Allianz Stadion gegen Schweden spielen - das Stadion hat alles, was man für derartige Qualifikationsspiele braucht. Es gäbe nur Gewinner, und ich kann gar nicht verstehen, so etwas überhaupt in Frage zu stellen. Es gewinnt Rapid Wien, weil wir Miete zahlen. Es gewinnt der Verein an Reputation. Es gewinnen die Rapid-Fans, die eingeladen wären, ihren kompletten Block zu besetzen und uns zu unterstützen."

Hofmann reagiert

Steffen Hofmann „freut sich, dass es dem Teamchef im Stadion so gut gefallen hat. Wir werden das besprechen.“ Der Geschäftsführer bleibt aber skeptisch: „Es gibt viele Wünsche, wir würden uns sicher nichts aufzwingen lassen. Und es würde nicht nur an uns liegen.“

Für die Zustimmung zum Neubau mit größerer Kapazität wurde den Anrainern 2014 versprochen, dass es keine Extra-Termine im Stadion geben würde.

Weder Länderspiele, noch Konzerte, für die es ebenso Anfragen gab.

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