ÖFB-Team darf sich von Nordiren nicht "einlullen lassen"

Austria vs Greece
"Wir versuchen mit unseren Stärken das Beste daraus zu machen", zeigt sich Teamstürmer Gregoritsch vor dem heutigen Duell optimistisch.

Teamstürmer Michael Gregoritsch strahlt vor der Auswärtspartie in der Nations League gegen Nordirland am Sonntag viel Selbstvertrauen aus. Er und seine Teamkollegen wollen dem Spiel ihren Stempel aufdrücken, den eigenen Stil forcieren und sich nicht von den Nordiren einlullen lassen, betonte der Augsburg-Legionär am Tag vor dem wichtigen Auswärtsmatch.

"Wir wollen nicht so spielen wie Nordirland und uns da irgendwie einlullen lassen von ihnen, sondern wir wollen ja unser Spiel durchziehen, deswegen stelle ich mich eigentlich gar nicht um. Wir versuchen mit unseren Stärken das Beste daraus zu machen", betonte der 26-Jährige und gab sich optimistisch. "Ich glaube, dass wir ganz gute Karten haben, wenn wir das umsetzen, was wir eintrainiert haben."

Am liebsten im Sturmzentrum

Der Steirer hat nach seiner Rückkehr zu Augsburg mit den Bayern einen sehr guten Saisonstart in der deutschen Bundesliga hingelegt. Beim 2:1-Testspielsieg gegen Griechenland war er nach seiner Einwechslung nicht nur mit der Vorlage zum Ausgleich von Adrian Gbric positiv aufgefallen. "Es war wichtig, dass wir die Partie gewonnen haben, das gibt uns ein gutes Gefühl für Sonntag", so der dreifache Teamtorschütze, der bei 20 Einsätzen ("Da darf man sich dann schon als Nationalspieler bezeichnen.") für das A-Team hält.

Ob und wo er am Sonntag eingesetzt werde, ließ er offen. Seine Lieblingsposition sei aber grundsätzlich das Sturmzentrum, "wenn ich vielleicht sogar noch einen vor mir habe", so Gregoritsch. Über die taktische Ausrichtung gegen Nordirland könne er auch noch nichts sagen, auch nicht, auf welcher Position Rückkehrer David Alaba spiele werde. "Ich gehe von links hinten aus, weil wir dort einen personellen Engpass haben. Ich kann aber noch nicht sagen, was der Trainer vorhat." Egal wo Alaba eingesetzt werde, der Bayern-Star sei natürlich unglaublich wichtig für die Mannschaft. Das gelte auch für den gegen Griechenland ebenfalls noch geschonten Xaver Schlager, bekräftigte er.

Lob für Baumgartner

Auf Christoph Baumgartner angesprochen war Gregoritsch voll des Lobes für den Offensivmann von Hoffenheim. "Ich hoffe, dass er genauso unbekümmert und ruhig weiterspielt, weil er uns als Mannschaft unheimlich gut tut, er bringt einen frischen Wind hinein." Baumgartner sei auch gegen Griechenland einer der Stärksten gewesen. Der 21-Jährige sei einer von mehreren Jungen, die den Konkurrenzkampf im Team beleben. "Gott sei Dank kommen immer wieder neue Spieler nach, das macht das Fußball-Leben so interessant."

Dass die Matches in Nordirland und am Mittwoch in Rumänien aufgrund möglicher Verschärfungen der Ein- und Ausreisebeschränkungen von und nach Deutschland seine bis auf unbestimmte Zeit letzten im Nationalteam sein könnten, darüber habe er sich keine Gedanken gemacht. Er lebe im Moment einfach so, wie es vorgeschrieben werde und halte sich an alle Corona-Regeln, so Gregoritsch nach einer weiteren Testreihe des Teams am Samstagvormittag.

Rekordjahr

Eines ist jetzt schon klar: Das ÖFB-Team erwartet im kommenden Jahr ein Mammutprogramm. Zumindest 15 Länderspiele stehen 2021 auf dem Programm - so viele wie noch nie innerhalb eines Kalenderjahres. Die Anzahl würde sich noch erhöhen, sollte man bei der EM in die K.o.-Phase vorstoßen. Der bisherige Rekord stand bei je 13 Matches in einem Jahr, aufgestellt 1978 und 2008.

Los geht es Ende März 2021 mit drei Partien. Mindestens zwei davon steigen im Rahmen der Qualifikation für die WM 2022. Danach warten Ende Mai/Anfang Juni zwei Testspiele im Hinblick auf die EM, wo man zumindest drei Gruppenspiele bestreitet. Weitere drei Matches folgen im September, ehe im Oktober und November jeweils zwei Partien stattfinden.

Über all diesen Terminen hängt zwar noch das Damoklesschwert des Coronavirus, allerdings wurden in den September- und Oktober-Lehrgängen europaweit Wege gefunden, die Austragung von Länderspielen trotz der Pandemie zu gewährleisten - zur Not auch ohne Publikum beziehungsweise nur mit einer geringen Anzahl von Fans. Absagen wie im vergangenen Frühjahr erscheinen daher im Moment sehr unwahrscheinlich.

Gleiches gilt auch für die um ein Jahr verschobene EM. Das Kontinentalturnier ist mit seinen Werbe- und Medienrechten die wichtigste Einnahmenquelle der UEFA. Zuletzt ließ der europäische Dachverband weder in der externen noch in der internen Kommunikation Zweifel daran, dass die Endrunde über die Bühne gebracht wird - egal ob in vollen, nur teilweise gefüllten oder leeren Stadien.

Daher geht auch ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold von einer Durchführung des Events aus. "Unser Stand ist, dass die EURO im selben Format und an den selben Spielorten wie für 2020 vorgesehen stattfindet. Wie die Fan-Thematik beurteilt wird, kann man jetzt noch nicht sagen", erklärte der Niederösterreicher gegenüber der APA.

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