Das waren die besten Österreicher beim 2:0-Sieg in Estland

Kapitän David Alaba und seine Kollegen verabschieden sich von den Fans
Das letzte Spiel der Qualfikation war das erste Schaulaufen für die EM 2024. Welche Profis sich in den Vordergrund gespielt haben.

Teamchef Ralf Rangnick dachte am Donnerstag schon über die Seitenlinien von Tallinn hinaus. Das Kräftemessen mit den Esten war für alle Spieler die Gelegenheit, Werbung in eigener Sache in Richtung EM 2024 zu machen. Außerdem, so der Deutsche, ginge es ihm generell um die Entwicklung der Mannschaft. So wurde das Gastspiel mit dem 2:0-Sieg zu einem guten Test wie man viel Ballbesitz gegen einen sehr tief stehenden Gegner in Zählbares verwandelt. 

Mehr dazu: So kam es zum 2:0-Sieg in Estland

Nach zähem Beginn ist dies dank zweier Tore noch vor der Pause letztlich gelungen. Welche Spieler haben auf dem Laufsteg brilliert? Eine Zeugnisverteilung nach dem Schulnotensystem:

Note 2: Alexander Schlager 
Bei ihm stand an diesem Abend die Gesundheit im Vordergrund, da er bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt wenig beschäftigt wurde von den Esten und selbst dafür sorgen musste, um auf Betriebstemperatur zu bleiben. Trotz ein paar gefährlicher Aktionen zum Schluss konnte er das Stadion ohne Gegentor verlassen.

Note 3: Stefan Posch 
Eine Schrecksekunde hatte er, als er die Großchance von Sinyavskij nicht verhindern konnte. Defensiv ließ er auf der Seite wenig anbrennen, nach vorne hatte man ihn schon aktiver und effizienter gesehen.

Note 3: Philipp Lienhart 
In der Defensive wurde er nur selten ernsthaft gefordert, er leistete sich ein, zwei Ungenauigkeiten. Dafür trat er in der Offensive mit seinem Kopf und seinem ersten Tor im Nationalteam erfreulicherweise in Erscheinung. Knapp vor dem Ende hätte er beinahe sein zweites Tor erzielen können, mit dem Fuß war er nicht so zielsicher.

Note 2: David Alaba 
Bis auf eine Situation bei der Großchance der Esten hatte er seine Abwehr im Griff, bemühte sich stets um einen gepflegten Spielaufbau, schaltete sich ab und zu vorne ein. Das 2:0 durch Lienhart bereitete er mit einem guten Eckball vor.

Note 3: Maximilian Wöber 
Etwas aktiver in der Vorwärtsbewegung als Posch auf der anderen Seite, suchte das Zusammenspiel mit Sabitzer und verbuchte immerhin zwei Schüsse in Richtung gegnerisches Tor.

Note 3: Nicolas Seiwald
Er spielte als einziger Akteur in der Qualifikation alle Spiele in voller Länge. Wohltuend für ihn und ein Kontrastprogramm zu seinem Verein, da er in Leipzig nur Reservist ist. Agierte solide, erfüllte wie fast immer die an ihn gerichteten Vorgaben mit Bravour.

Note 2: Xaver Schlager 
Führte seine Stärken Balleroberung und Zweikampfverhalten wie immer ins Treffen, allerdings aufgrund der Ausrichtung des österreichischen Teams weiter vorne als üblich. Zudem griff er als Assistgeber beim 1:0 entscheidend ins Spiel ein. Wieder ein starker und verlässlicher Auftritt.

Note 2: Christoph Baumgartner 
Er leitete nicht nur das 1:0 ein, sondern holte sich immer wieder von weiter hinten Bälle, um aktiv werden zu können. Versuchte, über die rechte Seite mit Technik und Beweglichkeit gegen einen dicht stehenden Gegner für Schwung zu sorgen.

Note 2: Konrad Laimer 
Wie zuletzt bei den Bayern kam der Dauerläufer auch im Team als zentraler Mittelfeldspieler zum Einsatz, orientierte sich damit automatisch mehr in die Offensive. Das machte sich bezahlt, als er im Stile eines Mittelstürmers zum 1:0 einschob. Aufgrund des Spielstandes konnte er geschont und in der Pause ausgewechselt werden.

Note 3: Marcel Sabitzer 
Spielte über die linke Seite mit viel Freude und Wendigkeit, harmonierte in einigen Aktionen mit Wöber. Knapp vor der Pause wurde ein guter Schuss von ihm in letzter Sekunde geblockt.

Note 3: Michael Gregoritsch 
Der Stürmer absolvierte sein 50. Länderspiel und hätte sich ein Tor verdient. Zwei, drei Chancen darauf fand er vor, es fehlte stets das letzte Quäntchen. Wie immer bemüht und viel unterwegs, nach der Pause als Zehner hinter Stürmer Arnautovic. Als er gut im Spiel war, musste er Kalajdzic Platz machen.

Das waren die besten Österreicher beim 2:0-Sieg in Estland

Marko Arnautovic konnte nur phasenweise überzeugen

Note 4: Marko Arnautovic 
Der Inter-Legionär wurde zur Pause als Solospitze eingetauscht, hatte eine Möglichkeit auf ein Tor, traf den Ball aber nicht gut genug. Danach kam er nicht wirklich zur Geltung, was aber nicht nur an ihm lag.

Note 4: Romano Schmid 
Kam für Baumgartner in ein Spiel, das schon entschieden war und dem er keine weiteren Impulse geben konnte.

Note 4: Sasa Kalajdzic 
Kam für Gregoritsch, sah kurz auf und hatte gleich die erste gute Torchance, die er nicht nützen konnte. Danach konnte er sich kaum noch entscheidend in Szene setzen, weil auch das Offensivspiel der Österreicher im Finish ob des klaren Resultats stagnierte.

Zu kurz eingesetzt: Matthias Seidl, Florian Kainz.

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