Österreich hat es geschafft, die EM-Qualifikation erfolgreich bestanden, das Ticket für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland gelöst. Besagter Erfolgsfall sorgt aktuell für eine Aufbruchstimmung, bei manchen sogar für eine Euphorie, was man stets an einem ausverkauften Happel-Stadion im Wiener Prater messen kann. Das seltene Ereignis trug sich in diesem Herbst gegen Belgien zu, wird sich am Dienstag beim Test gegen Deutschland wiederholen. Österreich wird im kommenden Jahr zum insgesamt vierten Mal in der Geschichte an einer EM teilnehmen.
Die Verantwortlichen im Fußballverband ÖFB dürfen sich auf die Schultern klopfen, man hat Ende Mai 2022 mit der Bestellung von Ralf Rangnick zum Teamchef eine richtige Entscheidung getroffen. Um es in der Sprache der ÖBB auszudrücken, so hat der Verband damals die Weichen gestellt. Seitdem ist vieles auf Schiene, weil sich der umtriebige Rangnick in vielen Bereichen einbringt.
Die EM 2024 kann und soll auf diesem Weg aber nicht der Kopfbahnhof, sprich die Endstation, sondern nur ein Zwischenstopp sein.
WM-Träume
2008 durfte Österreich bei der EM mitspielen, weil es das Turnier gemeinsam mit der Schweiz veranstaltete. Danach schaffte man es zwei Mal aufgrund sportlicher Klasse. Unter Rangnicks Vorvorgänger Marcel Koller gelang dies souverän und begeisternd, unter Vorgänger Franco Foda mit etwas Glück und nicht wirklich euphorisierend. Falsch und ungerecht wäre es, den Erfolg im Falle Rangnicks als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Die Qualifikation für ein Turnier ist selten eine einfache Angelegenheit, schon gar nicht für Österreich. Doch sein Name und seine Idee vom Fußball, die sehr gut zu den vorhandenen Spielern passt, sollten Garant für mehr sein. Zur Erinnerung: Österreich wartet seit 1998 auf eine Teilnahme bei einer WM.
Rangnick, sein stetiges Streben nach mehr und ein attraktiver und letztlich erfolgreicher Fußball könnten die Sehnsucht stillen, auf dass die WM-Träume 2026 in Kanada, USA und Mexiko endlich Realität werden. Auch daran werden ihn die Fans letztlich messen. Denn wie bei seinen Vorgängern, so zählen auch bei Rangnick die Resultate.
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