Nach überragendem Start: Österreich besiegt Serbien mit 2:1
Österreich hat sich offenbar an das Gefühl des Siegens gewöhnt. Mit dem 2:1 über Serbien ging die Mannschaft von Teamchef Ralf Rangnick nun schon zum sechsten Mal in Folge als Sieger vom Platz, diesmal gefeiert von 37.800 Fans. Das Aufwärmen für die EURO machte in einer phasenweise hitzigen Partie Lust auf mehr. Am Samstag folgt in der Schweiz noch der finale Probegalopp.
Der Abend begann mit Ehrungen und Verabschiedungen. Martin Hinteregger (67 Länderspiele), Stefan Ilsanker (61) und Aleksandar Dragovic (100) ließ man noch einmal im Happel-Oval hoch leben. Teamchef Ralf Rangnick setzte im Test gegen die Serben auf Prass links hinten, das Innenverteidiger-Duo Danso und Wöber, sowie Grillitsch im zentralen Mittelfeld neben Seiwald.
Österreich startete wieder einmal überfallsartig ins Spiel. Baumgartner, der in Bratislava nach sechs Sekunden getroffen hatte, wurde toll freigespielt und nach acht Sekunden von Spajic gefoult – ein klarer Elfmeter, den Schiedsrichter Nobre jedoch nicht gab. Wenig später war Kapitän Arnautovic nach einem Foul an Gudelj mit der Gelben Karte gut bedient.
Schöne Tore
Es blieb turbulent und stimmungsvoll, vor allem weil Österreich Druck erzeugte und mit sehenswerten vertikalen Pässen zum Erfolg kam. Baumgartner spielte Wimmer frei, der zum 1:0 traf (10.). Drei Minuten später bewies Grillitsch sein feines Gefühl im Fuß, sein Zuspiel verwertete Baumgartner zum 2:0. Die Fans waren entzückt und aus dem Häuschen. Auch die Serben zeigten auf, hätten mit der ersten schönen Kombination fast getroffen, doch Tadic schob den Ball Millimeter am österreichischen Tor vorbei.
Das Tempo war ebenso hoch wie der Unterhaltungswert der Partie, beide Teams spielten fein Fußball. In Folge gelangten die Serben etwas leichter durch Österreichs Mittelfeld und zum Anschlusstreffer. Ein Kopfball von Spajic klatschte an die Stange, den Abpraller nützte Salzburg-Verteidiger Pavlovic zum 1:2 (35.). Knapp vor der Pause musste Rangnick tauschen und brachte Laimer, für den verletzten Grillitsch. Nach dem Wechsel ersetzte Gregoritsch den bemühten aber glücklosen Arnautovic.
Es ging weiterhin ordentlich zur Sache, allerdings gesellte sich zur feinen Klinge auch eine ruppigere Gangart mit vielen Fouls. Dafür fehlte es hüben wie drüben an gefährlichen Torraumszenen. Nach einer Stunde brachte Rangnick frische Kräfte mit Lienhart, Grüll und Weimann.
1:0 (10.) Wimmer
2:0 (13.) Baumgartner
2:1 (35.) Pavlovic
Österreich: Pentz - Posch, Danso (73. Querfeld), Wöber (61. Lienhart), Prass - Seiwald, Grillitsch (43. Laimer) - Schmid (62. Weimann), Baumgartner (62. Grüll), Wimmer (78. Entrup) - Arnautovic (46. Gregoritsch)
Serbien: V. Milinkovic-Savic - Spajic (46. Milenkovic), Gudelj (64. Samardzic), Veljkovic, Pavlovic - Maksimovic (43. Ilic) - Zivkovic, Tadic (46. Mitrovic), S. Milinkovic-Savic (75. Lukic), Gacinovic (64. Birmancevic) - Vlahovic (75. Jovic)
Gelbe Karten: Arnautovic, Posch, Laimer bzw. Mitrovic
Ernst Happel Stadion, 37.800 Zuschauer, SR Nobre (POR)
Es wurde zum Kraftakt
Bei einem aussichtsreichen Konter zögerte Seiwald etwas zu lange mit dem Abspiel am frei stehenden Grüll, die Möglichkeit blieb ungenutzt. Das Spiel war auch im Finish ein echter Härtetest, die Serben drängten auf den Ausgleich, Österreich stemmte sich dagegen und hoffte auf gute Umschaltgelegenheiten, wie man sie im ersten Durchgang nützen hatte können. Eine ergab sich in der 77. Minute, als Gregoritsch Weimann freispielte, der aber mit einem Haken Goalie Milinkovic-Savic aussteigen lassen wollte, aber hängen blieb. Es wäre die Entscheidung gewesen.
So aber bedurfte eines Kraftaktes bis zum Schluss eines temporeichen Matches. Positiv: Bis auf die Beule von Grillitsch gab es keine Verletzungen.
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