In Deutschland braucht man noch mehr Fachkräfte aus Österreich

Werden sich Oliver Glasner (li.) und Marco Rose bald in den deutschen Stadien begegnen?
Das Trainerkarussell in der deutsche Bundesliga dreht sich, Österreich mischt in Form von Marco Rose und Oliver Glasner mit.

Die Proportionen stimmen nicht (mehr). 29 österreichische Profis sind derzeit in der höchsten deutschen Spielklasse engagiert und stellen damit das größte Kontingent aus einem Land. Dem gegenüber steht mit Adi Hütter lediglich ein Trainer. Die „Lücke", die Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl hinterlassen haben, sollen Fachkräfte aus der österreichischen Liga schließen.

Auffallend vielen Medienberichten zufolge werden die beiden Trainer des Spitzenduos Salzburg und LASK bei deutschen Bundesligisten hoch gehandelt. Vor allem die Gerüchte um Marco Rose reißen nicht ab. Laut dem kicker sei der deutsche Salzburg-Coach so gut wie fix bei Borussia Mönchengladbach. Es gehe „nur noch um die Finalisierung des Deals“, heißt es in der neuesten Ausgabe. Rose selbst, dessen Name auch auf Schalke und Wolfsburg geistert, hält sich bedeckt, seine Zukunft sei nicht wichtig, sagte er zuletzt.

Fragen zu seiner Zukunft weicht Oliver Glasner ebenso konsequent aus wie Rose. Sowohl Wolfsburg-Geschäftsführer Jörg Schmadtke, als auch Sportdirektor Marcel Schäfer saßen in Pasching auf der Tribüne, ganz knapp neben LASK-Mastermind Jürgen Werner. Offiziell wurden beim Cup-Match Spieler wie João Victor beobachtet. Laut kicker zählt der Linzer Coach allerdings zu den Top-Favoriten auf die Nachfolge des scheidenden Trainers Bruno Labbadia.

Qual der Wahl

Glasner soll aber auch in Stuttgart zu den Top-Kandidaten für die Nachfolge des strauchelnden Trainers Markus Weinzierl zählen. Das berichtete die Sportzeitung und so nervös wie die Reaktionen beim VfB ausfielen, dürften die Quellen durchaus gute gewesen sein. Auch Weinzierl, der nur einen Vertrag für die 1. Liga hat, reagierte angespannt: „Wenn ich sagen würde, es ist mir wurscht, würde ich lügen.“

Was Glasner für seine anstehende Entscheidung jedenfalls ganz wichtig ist: Er möchte mit seinem Team ausreichend Zeit bekommen, um etwas aufzubauen. Ob er diese Zeit beim Werksklub aus Wolfsburg haben wird, sei äußerst zweifelhaft. Spätestens seit dem Meistertitel 2009 sind die Ambitionen gewachsen, was vielleicht auch den hohen Trainerverschleiß erklärt. Glasner wäre seit Meistercoach Felix Magath der zwölfte Coach auf der „Wölfe"-Bank.

Das Interesse der deutschen Klubs bestätigt die Arbeit des 44-Jährigen, der aus einem Zweitligisten einen Bundesliga-Titelanwärter formte. Sein Name wurde nun im selben Atemzug mit dem von André Villas-Boas genannt. Der Portugiese, der mit dem FC Porto 2011 die Europa League gewann, ist auch ein Kandidat in Wolfsburg. „Ich habe schon so viele unterschriebene Verträge daheim, schauen wir einmal, welchen ich dann raushole aus dem Safe", reagiert Glasner gelassen auf die Spekulationen um seine Zukunft.

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