Europäische Ligen-Vereinigung wehrt sich gegen CL-Reform

Georg Pangl: "Wir wollen den gesamten Reformprozess neu aufrollen".
Die EPFL droht mit Liga-Runden, die parallel zur Champions League stattfinden würden.

Die EPFL, eine Vereinigung von 32 europäischen Fußball-Profi-Ligen, setzt sich gegen die Champions-League-Änderungen zur Wehr. In einer Aufsichtsratssitzung der Organisation, der auch die Ligen Englands, Deutschlands, Spaniens und Italiens angehören, wurde am Donnerstag in Amsterdam die Forderung nach einem Neustart des Reformprozesses gestellt.

Untermauert wurde dies mit einer Drohung: Sollten die derzeitigen Reformpläne durchgezogen werden, behält man sich vor, nationale Meisterschaftsspiele parallel zu Europacup-Terminen anzusetzen. Demnach wäre es denkbar, dass künftig Champions-League-Spiele und Partien aus großen Ligen wie England oder Deutschland gleichzeitig laufen, was wiederum den Wert der TV-Rechte schmälern könnte.

Entgegenkommen gefordert

Derzeit sind reguläre Meisterschaftsrunden an Champions-League- und Europa-League-Spieltagen untersagt. Nachtragspartien an diesen Tagen sind zwar erlaubt, dürfen sich aber zeitlich mit dem Europacup nicht überschneiden. Damit dies auch so bleibt, verlangt EPFL-Generalsekretär Georg Pangl ein Entgegenkommen der UEFA und der großen Klubs. "Wir wollen den gesamten Reformprozess neu aufrollen, weil er intransparent war", sagte der frühere Bundesliga-Vorstand.

Die UEFA hatte am 26. August in Monaco die Reform für die Champions League ab der Saison 2018/19 bekanntgegeben. In zwei Jahren sollen die vier Topnationen des UEFA-Nationenrankings je vier Fixplätze für die Gruppenphase erhalten. Nach derzeitigem Stand wären dies Spanien, Deutschland, England und Italien.

Für Österreichs Klubs hat die Reform wohl negative Auswirkungen, da künftig weniger Plätze für die Königsklasse über die Qualifikation ausgespielt werden sollen. Einen detaillierten Plan für die Neuverteilung der Startplätze will die UEFA aber erst im Dezember präsentieren. Mit dieser Reform beugte sich der Kontinentalverband dem Druck der Top-Klubs, die sogar mit einer Abspaltung gedroht hatten. Auch die Geldverteilung soll zugunsten historisch erfolgreicher Vereine verändert werden. "Für die Nachhaltigkeit des Fußballs ist das schlecht", erklärte Pangl.

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