Frühe Volltreffer
Der Matchplan wird sich nicht verändern, die Ausrichtung unter Ralf Rangnick ist hinlänglich bekannt und beinhaltet auch flotte Starts vom Anpfiff an. Im Jahr 2024 startete Österreich in sechs von sieben Spielen wie der Blitz:
Slowakei: Wer noch bei der Kantine um ein Bier anstand, verpasste das Beste. Christoph Baumgartner startete von der Auflage weg ein Solo, kurvte wie ein Slalomfahrer durch die slowakische Abwehr und zog ob der mangelnden Gegenwehr einfach ab – 1:0 nach sechs Sekunden, weltweit ein Rekordtor. „Mit dem Baumi haben wir eben einen Anstoßspezialisten“, so Laimer.
Türkei: Den Startschuss zum 6:1-Furioso im Wiener Prater gegen die Türkei gab der mittlerweile verletzte Xaver Schlager, der in der 2. Minute das 1:0 erzielte.
Serbien: Zehn Minuten dauerte es im Happel-Stadion, ehe Österreich in Führung ging. Einen Traumpass von Baumgartner verwertete Patrick Wimmer mit einem Schuss ins lange Eck.
Schweiz: In der fünften Minute fing Florian Kainz einen verunglückten Querpass von Akanji ab und schickte Baumgartner in die Tiefe. Der lief den Schweizer auf und davon und schupfte den Ball über Goalie Sommer ins rechte Eck.
Polen: Gernot Trauner kam, sah und hielt sein Köpferl hin. Der Innenverteidiger durfte in der Startelf stehen und brachte Österreich mit einem Kopfball ins kurze Eck nach toller Flanke von Mwene in Front. Sein zweites Tor für Österreich.
Niederlande: In der 6. Minute wollte der Niederländer Malen in höchster Not retten und schoss eine Flanke von Prass ins eigene Tor. Der Druck der Österreicher trug gleich zu Beginn Früchte.
Was ist das Geheimnis der schnellen Tore? Noch ein Espresso in der Kabine vielleicht? Laimer verneint: „Der Trainer bespricht noch etwas. Auf dem Feld reden wir vor Anpfiff noch untereinander.“
Österreichs Team bildet vor jeder Partie noch einen Kreis, um sich einzuschwören. „Der jeweilige Kapitän sagt noch etwas“, verrät Laimer. „Das zeichnet uns aus, dass wir von der ersten Sekunde da sind. Ein guter Start gibt ein gutes Gefühl.“ Verteidiger Kevin Danso betrachtet den Sturmlauf aus der hinteren Perspektive. „Ich weiß hinten, dass sie vorne gleich von Start etwas machen. Dann wird es auch für uns in der Abwehr leichter.“
Leicht, sind sich alle einig, wird es gegen die Türkei nicht. „Ein Achtelfinale ist automatisch etwas Besonderes“, weiß Laimer. Danso, der gegen Frankreich in der Startelf stand und gegen Polen und die Niederlande auf der Bank Platz nehmen musste, hebt warnend den Zeigefinger: „Dieses Spiel wird eineganz andere Angelegenheit als das 6:1 im Test von Wien.“ Auch wenn es freilich kein Nachteil ist, dass bei den Türken Spielmacher Hakan Calhanoglu gesperrt zusehen muss.
Als Daumendrücker wieder live dabei sind Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler, die schon gegen die Niederlande in Berlin zu Glücksbringern wurden.
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