Die Ära Moniz endet in München nach 96 Tagen

Nur ein Sieg in sieben Spielen in der 2. Bundesliga war zu wenig: Ricardo Moniz, 2012 noch Meistermacher bei Salzburg, ist nach nur 96 Tagen von seinem Amt als Trainer bei 1860 München enthoben worden. Der deutsche Zweitligist ist damit zum sechsten Mal in 27 Monaten auf Trainersuche. "Ich bin unglaublich enttäuscht", sagte der 50 Jahre alte Moniz. "Mir tut es persönlich leid", versicherte Sportchef Gerhard Poschner, der Moniz verpflichtet hatte, um den Traditionsklub nach dem Abstieg 2004 endlich wieder in die höchste Spielklasse zu führen.

Schlechte Bilanz

Das Aus für Moniz sei "simpel zu erklären" und nachvollziehbar, sagte Poschner: "Unsere sportliche Situation ist sowohl die Ergebnisse als auch die Leistungsentwicklung betreffend definitiv nicht positiv." Am Dienstag hatte 1860 das Ligaspiel in Sandhausen mit 0:1 verloren und ist derzeit nur Tabellen-13.

Der Niederländer hatte sich in seinem Kauderwelsch, mit dem er auch schon in Salzburg oft für Verwirrung gesorgt hatte, die Latte selbst viel zu hoch gelegt. "Wir müssen zurück an die Spitze. Wenn das nicht klappt, ist es mein Fehler, dann Kopf ab", hatte Moniz etwa bei seiner Vorstellung gemeint. Es sollte nicht die einzige Aussage bleiben, mit der der Niederländer weit über das Ziel geschossen hat.

Bei den Münchnern übernimmt vorerst einmal Co-Trainer Markus von Ahlen die Aufgaben von Moniz. Dass Von Ahlen, der auch schon in Österreich bei Kapfenberg als zweiter Mann gearbeitet hat, Cheftrainer wird, ist unwahrscheinlich. Ein möglicher Kandidat soll Michael Wiesinger sein, der Ex-Spieler der Löwen ist ja auch bei Sturm ein Trainerkandidat. Egal, wer nun Moniz-Nachfolger wird, er muss mit einem Kader arbeiten, den der Niederländer im Sommer mit zehn neuen Legionären (darunter Rubin Okotie) kräftig umgebaut hat.