Burgstaller-Comeback und ein Sieg von Rapid bei Djurgarden


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Rapid stellte mit dem bereits 15. Europacupspiel dieser Saison einen Klubrekord auf. Es könnten nach dem 1:0 gegen Djurgården im Viertelfinal-Hinspiel aber auch noch zwei Semifinalpartien in der Conference League folgen. Auf dem Stockholmer Kunstrasen gelang ein großer Schritt zum größten Europacup-Erfolg seit 1996.
Unangenehm verlief die Nacht für Rapidler mit nicht so tiefem Schlaf. Gleich zwei Mal, um zwei Uhr und sechs Uhr Früh, tauchten Djurgården-Ultras vor dem Teamhotel auf. Mit Böllern und Pyro-Raketen wurde versucht, die Gäste aufzuwecken.

Aufgeweckt präsentierten sich dann beide Teams im extrem lauten ausverkauften Haus. Die 23.531 Zuschauer standen allesamt. Dabei war die Stehplatztribüne hinter einem Tor gesperrt
Viele Überraschungen
Rapid-Trainer Robert Klauß hatte überrascht, weil trotz der negativen Erfahrungen beim 0:2 gegen Sturm Moritz Oswald links hinten und Ercan Kara vorne das Vertrauen bekamen. Im Unterschied zu Matthias Seidl, der an Ersatz Louis Schaub auch die Kapitänsbinde übergeben hat.
Übrigens: Djurgården hatte mit Seidl in der Rolle des gesperrten Sangare gerechnet – bis Klauß erstmals am Tag vor einem Spiel mit der öffentlichen Festlegung auf Romeo Amane überraschte. Es war das Startelfdebüt für den Ivorer, der drei Jahre lang bei Häcken überzeugt hatte und in Schweden einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Die Hausherren mussten improvisieren. Nach Sperren, Verletzungen und der Nicht-Meldung von neuen Spielern im Europacup war die Bank ausgedünnt. Finndell war der letzte einsatzfähige Sechser.
Deswegen wurde auf ein offensives 4-3-3 mit heftigem Pressing umgestellt, es ging gleich wild hin und her. Jansson hatte eine Chance (3.), Djurgården davon zwei. Niki Hedl verhinderte ein Bolla-Eigentor (13.). Die größte Chance erarbeitete sich Amane, der allein vor Rinne am Goalie scheiterte (14.). Auch die folgenden Ecken waren gefährlich, Finndell rettete bei einem Kara-Kopfball vor der Linie. Mit einem Jansson-Schuss ging diese hochintensive, teils fehlerhafte, aber sehr unterhaltsame Phase zu Ende (19.).
In der 35. Minute war nach einem Lochpass das 1:0 noch einmal nahe, Hedl hielt gegen Fallenius stark.
Ins eigene Tor
Auch in Hälfte zwei waren die Teams auf Augenhöhe. Sekunden nach einem Doppelwechsel von Klauß ging Schaub ins Dribbling, seinen Stanglpass spitzelte Finndell ins eigene Tor – 0:1 (62.).
Plötzlich trauten sich die Hütteldorfer mehr, eine schöne Kombination landete bei Kara, dessen Schuss am Fünfer gerade noch abgefälscht wurde (64.). Gegen Gulliksen hielt Hedl wieder stark (70.).
Den Rest klärte die bärenstarke Innenverteidigung.
In Minute 85 kam es zum bemerkenswerten Comeback von Guido Burgstaller vier Monate nach dem Schädelbasisbruch, mit einem Spezial-Stirnband als Schutz.
Djurgården fiel nichts mehr ein, die Wiener verteidigten mit viel Kampfkraft und am Ende sogar fast schon souverän den Sieg.
Am Sonntag wartet das Derby gegen die Austria in Hütteldorf. Das Viertelfinal-Rückspiel am kommenden Donnerstag ab 21 Uhr ist längst ausverkauft. Es könnte ein historischer Abend werden.
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