Champions League: Juventus zieht ins Finale ein
Juventus Turin steht als erster Champions-League-Finalist fest. Die Italiener gewannen nach dem 2:0-Auswärtserfolg von vor einer Woche auch das Halbfinal-Rückspiel gegen den französischen Vertreter AS Monaco 2:1 (2:0) und zogen ins Endspiel, das am 3. Juni in Cardiff ausgetragen wird, ein. Der Finalgegner wird am Mittwochabend nach dem zweiten Match zwischen Atletico und Real Madrid (Hinspiel: 0:3) bekannt sein.
Treffer von Mario Mandzukic (33.) und Dani Alves (44.) sorgten bereits nach der ersten Spielhälfte für klare Verhältnisse. Kylian Mbappe (69.) gelang nur noch Ergebniskosmetik.
Eine laute Kellerparty mit Juventus
In der Wiener Laudongasse erreichte die Kellerparty um 22.38 Uhr ihren Höhepunkt. Juventus hatte soeben AS Monaco in Turin besiegt und den Einzug in das Finale der Champions League geschafft. Rund 200 Anhänger des Juventus Club DOC Vienna, der einzige österreichische von Juve offiziell anerkannte Fanclub, lagen sich in den Armen.
David, neben Josef und Rene Fanclub-Gründer und halber Italiener, strahlte über das ganze Gesicht. "Vielleicht kommen wir ja zu Karten für das Finale in Cardiff." Als Juve-Mitglieder dürfen sie sich berechtigte Hoffnungen machen, immerhin sind sie pro Saison einige Male in Turin, um ihren Helden live auf die Beine zu schauen. Wenn nicht, dann wird wieder im Kollektiv im Lokal Nachbar Daumen gedrückt, geschrien und gezittert. Dort, wo man sich alle Partien von Juventus ansieht.
Es war ein rundum gelungener Abend, der schon um 19.30 Uhr im 8. Wiener Gemeindebezirk begann. Man muss sich ja rechtzeitig aufwärmen, idealerweise bei einem oder zwei Bierlo. Mit geölten Stimmen intonierte man sodann eine Viertelstunde vor Spielbeginn die Juventus-Lieder. Textsicher und in wohlklingendem Italienisch.
Sangeskunst
Als Goalie Buffon zu Beginn unsicher wirkte und bei einem Stangen-Schuss von Monacos Mbappé Glück hatte, wurde er aus Wien aufgemuntert. Die vergebenen Topchancen von Higuain und Mandzukic wurden verzweifelt mit "Ah" und "Oh" verfolgt. Juventus hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten die Partie im Griff und konnte die Überlegenheit auch in Tore ummünzen.
Monaco fand durch Mbappé eine weitere Chance vor, einmal musste Juve-Verteidiger Chiellini retten. Einerlei. Knapp vor der Pause wurde das Lokal abermals zum Tollhaus, als Dani Alves mit einem Schuss zum 2:0 traf und somit den Finaleinzug besiegelte. In Wien hielt es Dybala, Marchisio, Pirlo und Buffon hielt nicht mehr auf ihren Sitzen.
Durchatmen, kurz mit Bierlo auf die Laudonstraße gehen und Luft schnappen für die zweite Hälfte.
Emozione
Denn es wurde leidenschaftlich weiter gesungen, sogar mit Einpeitscher, der für zusätzliche Stimmung sorgte. Zu ebener Erde ging es im Lokal ruhiger zu. Auf beiden Ebenen leise wurde es allerdings, als Youngster Mbappé Oldie Buffon bezwang und das 1:2 für Monaco erzielte (69.). Es war ein Duell mit dem größten Altersunterschied zwischen Torschütze und Tormann in einer K.o.-Phase der Champions League: 20,9 Jahre oder 7261 Tage.
Jubel & Trubel
In der Laudongasse ging man knapp vor 23 Uhr in die dritte Halbzeit, die bekanntlich besonders an den Kräften zehrt. Allerdings mit gemäßigter Lautstärke beim Jubel, denn die Nachbarn des Nachbar sollen besonders hellhörig sein.
Turin, Juventus Stadium, 40.000, SR Kuipers (NED)
Hinspiel 2:0
Tore:
1:0 (33.) Mandzukic
2:0 (44.) Alves
2:1 (69.) Mbappe
Juventus: Buffon - Barzagli (85. Benatia), Bonucci, Chiellini - Alves, Pjanic, Khedira (10. Marchisio), Alex Sandro - Dybala (54. Cuadrado), Mandzukic - Higuain
Monaco: Subasic - Raggi, Glik, Jemerson - Sidibe, Moutinho, Bakayoko (78. Germain), Mendy (54. Fabinho) - Silva (69. Lemar) - Falcao, Mbappe
Gelbe Karten: Bonucci, Mandzukic bzw. Falcao, Mendy
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