Bundesliga-Überraschung: Auch WAC nimmt die Festung Salzburg ein
Elf Siege, fünf Remis - so lautete die Salzburger Bilanz gegen den WAC. Bis Sonntag. Da durften die Kärntner über den ersten Erfolg in der Red-Bull-Arena jubeln.
Während die Wolfsberger mit der Einsergarnitur angetreten waren, musste Salzburg neben dem angeschlagenen Ulmer auf zwei weitere Leistungsträger der letzten Wochen verzichten. Camara war gesperrt, Koita erkrankt. Trainer Marsch entschied sich für eine Variante mit einer Raute im Mittelfeld.
Die Ausfälle waren dem Salzburger Spiel anzumerken. Der WAC war zunächst mehr als ebenbürtig, kam durch Lochoschwili per Kopf (11.) und Vizinger (18.) auch der Führung durchaus nahe.
Erst nach einer halben Stunde kam der Tabellenführer ins Spiel. Aber eine Druckphase gab erst nach der Pause. Salzburg setzte sich im Strafraum der Kärntner fest. Doch just in ihrer besten Phase kassierten die Salzburger das obligatorische Gegentor.: Scherzer konnte völlig freistehend einschießen (51.). Und es kam noch schlimmer für den erfolgsverwöhnten Meister: Joveljic erhöhte ein paar Sekunden später auf 2:0.
Wie bei der 1:3-Heimniederlage gegen Sturm vor einem Monat kassierte Salzburg kurz nach der Pause zwei Gegentore, doch anders als gegen die Grazer fiel das 0:3 nicht, obwohl Liendl die Möglichkeit dazu hatte – sondern relativ schnell das 1:2.
Keeper Kofler hatte einen Querpass von Kristensen nur vor die Füße von Berisha abgewehrt, der abstauben konnte (64.). Der WAC verlor nun immer mehr die Kompaktheit. Auch weil es mehrere Wechsel gab, die für Unordnung sorgten.
Salzburg kam hingegen besser ins Spiel. Und auch zum Ausgleich. Nach einem herrlichen Dribbling spielte Szoboszlai bei seiner Abschiedsvorstellung Daka frei, der traf – 2:2 (69.)
Der Druck der Salzburger wurde immer größer. Die erstmalige Führung schien nur eine Frage der Zeit. Daka hatte mit einem Stangenschuss Pech. Doch von einer Sekunde auf die andere war es mit der Überlegenheit vorbei. Der WAC durfte wieder mitspielen. Und bedankte sich dafür mit dem Siegestor: Nach einem Anfängerfehler von Wöber stand die komplette Defensive schlecht, der eingewechselte Peretz kam nach Liendl-Pass an den Ball und schoss zum 3:2-Sieg ein (79.).
Der ewige Co-Trainer lässt Ried in Tirol jubeln
Gerhard Schweitzer bleibt der Mister Ried. Wegen der Lungenentzündung von Gerald Baumgartner hatte der Co-Trainer im November die Vorbereitung auf das Rapid-Spiel übernommen, überraschte mit einem Offensiv-Konzept und siegte 4:3. Nach dem Rauswurf von Baumgartner übernahm der ewige Assistenztrainer erneut, ließ wieder mutig spielen und durfte über ein 3:1 in Innsbruck jubeln. Cheftrainer will Schweitzer wegen seines Jobs bei der Lenzing AG nicht werden.
Dabei war der Start für WSG Tirol noch optimal verlaufen. Ried-Stürmer Gschweidl setzte eine Top-Chance an die Latte. Im Gegenzug setzt Rieder einen Freistoß für das Überraschungsteam an die Stange, Dedic staubte zum 1:0 ab (10.).
Nach der Pause waren die Rieder, denen nur ein Punkt in fünf Auswärtsspielen vergönnt war, nicht mehr zu halten. Nach Foul an Bajic verwertete Grüll den Elfmeter souverän (48.). In Minute 53 folgte auf einen feinen Haken von Gschweidl der Schuss zur Führung. Nicht einmal zwei Minuten später gab es das schönste Tor zu sehen: Der starke Bajic traf mit dem Außenrist aus zwanzig Metern ins Eck zum 1:3-Endstand (55.).
Salzburg - WAC 2:3 (0:0)
Wals-Siezenheim, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Weinberger
Tore:
0:1 (51.) Scherzer
0:2 (52.) Joveljic
1:2 (64.) Berisha
2:2 (69.) Daka
2:3 (79.) Peretz
Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Vallci (91. Onguene) - Mwepu (81. Okugawa), Junuzovic, Berisha Szoboszlai (82. Adeyemi) - Daka, Okafor (55. Sucic)
WAC: Kofler - Novak, Baumgartner, Lochoschwili, Scherzer - Taferner (72. Stratznig), Liendl (83. Peric), Leitgeb, Sprangler - Vizinger (65. Peretz), Joveljic (65. Dieng)
Gelbe Karten: Mwepu, Marsch (Trainer) bzw. Scherzer, Peretz, Feldhofer (Trainer)
WSG Tirol - Ried 1:3 (1:0)
Innsbruck, Tivoli-Stadion, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Ouschan.
Tore:
1:0 (10.) Dedic
1:1 (48.) Grüll (Foul-Elfmeter)
1:2 (53.) Gschweidl
1:3 (55.) Bajic
Tirol: Oswald - Koch, Behounek, Soares (46. Haager) Schnegg - Rogelj (69. Pranter), Celic, Naschberger (64. Smith), Rieder (64. Anselm) - Yeboah, Dedic (64. Baden Frederiksen)
Ried: D. Daniliuc - Wießmeier, Reifeltshammer, Boateng, Lercher (81. Haas) - Ziegl (80. Satin), Offenbacher - Bajic (87. Canadi), Nutz (87. Grubeck), Grüll - Gschweidl (93. Meisl)
Gelbe Karten: Soares, Behounek, Celic bzw. Bajic, Offenbacher
Ergebnisse der 12. Runde:
Samstag, 19.12.2020
Hartberg - Altach
1:0
(0:0)
Sturm - St. Pölten
3:0
(1:0)
Admira - Rapid
0:1
(0:1)
Sonntag, 20.12.2020
Salzburg - WAC
2:3
(0:0)
WSG Tirol - Ried
1:3
(1:0)
Austria - LASK
1:1
(1:1)
Tabelle:
1.
Red Bull Salzburg
12
8
1
3
39:15
24
25
2.
SK Sturm Graz
11
7
3
1
22:5
17
24
3.
LASK Linz
12
7
3
2
24:10
14
24
4.
Rapid Wien
12
7
3
2
26:17
9
24
5.
WSG Tirol
12
5
2
5
18:17
1
17
6.
WAC
11
5
1
5
22:24
-2
16
7.
SKN St. Pölten
12
4
3
5
23:23
0
15
8.
TSV Hartberg
12
3
5
4
14:23
-9
14
9.
SV Ried
12
4
1
7
17:28
-11
13
10.
Austria Wien
12
2
5
5
12:18
-6
11
11.
SCR Altach
12
2
2
8
11:27
-16
8
12.
FC Admira
12
2
1
9
12:33
-21
7
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