Sechs Tore, drei Ausschlüsse in Altach - Sturm souverän in Ried
Fußball ist, wenn 22 Spieler einem Ball nachlaufen, heißt es im Volksmund. In Altach waren es nach etwas mehr als einer Minute nur noch 21 Spieler. Denn der Admiraner Sebastian Bauer traf seinen Gegenspieler mit den Stoppeln im Gesicht, sah Rot und – ging duschen, würde man gerne schreiben. Ob das nach dem nur 77 Sekunden langen Einsatz aber nötig war, ist nicht überliefert.
Prompt übernahmen die Gastgeber das Kommando. Maderner köpfelte nach einer Maßflanke von Tartarotti ein (9.). Acht Minuten danach musste der Torschütze mit einer blutenden Kopfwunde raus, was aber nichts am Spielverlauf änderte, Nussbaumer traf zum 2:0 (28.). Auch das dritte Tor erzielte ein Altacher, allerdings traf Zwischenbrugger ins eigene Netz (34.).
Kurz nach der Pause liefen dann nur noch 20 Spieler dem Ball nach. Denn auch der Fuß des Altachers Oum Gouet war im Gesicht des Gegners gelandet. Personell wieder ausgeglichen, schaffte die Admira tatsächlich den Ausgleich. Tomic brachte den Ball in die Mitte, Kerschbaum staubte zum 2:2 ab (54.). Die Vorarlberger wirkten geschockt – und trafen doch wieder: Das 3:2 war das erste Bundesliga-Tor des Slowenen Aljaz Casar.
Nach einem Zusammenstoß wurde mit Kerschbaum ein zweiter Admiraner ausgeschlossen. Damit war es um die Gäste geschehen. Mario Stefel traf zum 4:2-Endstand. Nach sieben Spielen ohne Niederlage gegen Altach hat die Admira wieder einmal verloren.
Geschwächte Rieder kamen zu keinem Torschuss
Bereits die vierte Niederlage in Folge kassierte die SV Ried mit dem 0:2 gegen Sturm. Am Spielausgang war an diesem Samstag nicht zu rütteln. Die Rieder hatten mit vier Corona-Fällen und Verletzungen acht Ausfälle zu beklagen. Sturm agierte vor 1.407 Zuschauern das gesamte Spiel hinweg dominant und ließ keinen einzigen Torschuss der Rieder zu.
Die Tore erzielten Stefan Hierländer mit einem Schlenzer ins Kreuzeck (9.) und Ivan Ljubic (78.) nach einem Ballverlust der Rieder.
Der Rieder Thomas Reifeltshammer musste im Sky-Interview zugeben: "Sturm war der verdiente Sieger. Wir haben vier Debütanten gehabt, die es auch ganz gut gemacht haben. Sturm war aber zu stark für uns."
Druck verspüre der Rieder nicht. "Klar, wir müssen jetzt irgendwann mal wieder Punkte machen. Aber Sorgen muss man sich nicht machen um uns." Sturm-Torschütze Stefan Hierländer sagte: "Wir sind froh, dass wir die drei Punkte gemacht haben. Es war zwischendurch mit den langen Bällen der Rieder schwierig."
Altach, Cashpoint-Arena, 500 Zuschauer, SR Harkam
Tore:
1:0 (10.) Maderner
2:0 (28.) D. Nussbaumer
2:1 (35.) Zwischenbrugger (Eigentor)
2:2 (54.) Kerschbaum
3:2 (68.) Casar
4:2 (88.) Stefel
Altach: Casali - Zwischenbrugger, Bumberger (61. Wiss), Netzer - Thurnwald, Fischer, Oum Gouet, Tartarotti (61. Casar), Karic (60. Edokpolor) - Maderner (17. D. Nussbaumer), Obasi (74. Stefel)
Admira: Leitner - Bauer, Vorsager, Rath - Hausjell, Kerschbaum, Tomic (80. Ndifor), Hjulmand, Auer - Ganda, Hoffer (80. Maierhofer)
Rote Karte: Bauer (2./Foul)
Gelb-Rot: Oum Gouet (48./wiederholtes Foulspiel) bzw. Kerschbaum (79./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Zwischenbrugger, Netzer, D. Nussbaumer, Casali bzw. Hausjell, Leitner, Maierhofer
Josko Arena, 1.407 Zuschauer, SR Lechner
Tore:
0:1 ( 9.) Hierländer
0:2 (78.) Ljubic
Ried: Daniliuc - Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner, Lercher - Ziegl, Satin (64. Gschweidl) - Canadi (90. Haas), S. Nutz, Grubeck (75. Meisl) - Sulley
Sturm: Siebenhandl - Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Dante - Hierländer (87. Zettl), Gorenc-Stankovic, Ljubic (79. Gazibegovic), Kuen (87. F. Mwepu) - Friesenbichler (72. Balaj), Jantscher (79. Huspek)
Rote Karte: Reiner (67./Foulspiel)
Gelbe Karten: Nutz, Takougnadi bzw. Gorenc-Stankovic, Mwepu
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