Salzburg baut den Vorsprung auf Rapid aus

Mit vereinten Kräften stoppen Admiras Markus Pavic (l.) und Daniel Toth Valentino Lazaro.
Nach dem 1:0 gegen Admira liegt der Meister sechs Punkte voran.

Es bleibt dabei: Auch im zehnten Ausflug in Folge in die Red-Bull-Arena lieferte die Admira brav die Punkte in Salzburg ab. In einem über weite Strecken enttäuschenden Spiel zwischen dem besten Heimteam und dem (nach Verlustpunkten gerechnet) besten Auswärtsteam gab es einen 1:0-Erfolg der Salzburger.

Der Tabellenführer liegt nun sechs Runden vor Saisonende sechs Punkte plus dem um zwölf Tore besserem Torverhältnis vor Verfolger Rapid. Der dritte Meistertitel in Folge ist also mittlerweile mehr als in Reichweite.

Vor drei Wochen hatte Salzburg-Coach Oscar Garcia nach dem 2:1 im Heimspiel gegen Mattersburg noch gemeint, dass er deshalb seine Mannschaft in einem 4-2-2-System inklusive Raute im Mittelfeld spielen lassen würde, weil er keine Flügelstürmer hätte.

Nach dem enttäuschenden Auftritt beim 1:1 bei Rapid hatte er diese mit Yordy Reyna und Valentino Lazaro gefunden. Red Bull begann mit einem 4-3-3. Dass die Salzburger die für sie ungewohnte Lieblingsordnung ihres spanischen Trainers noch nicht wirklich verinnerlicht haben, zeigte sich bald. Die Admira, die entgegen der Ankündigung ihres Trainers Ernst Baumeister sehr defensiv agierte, hatte 30 Minuten keine Probleme mit den praktisch immer in Ballbesitz befindlichen Salzburgern.

Doppelpass

Erst nach einer halben Stunde nahm der Druck zu, auch weil die Gäste den Ball gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte brachten. Salzburg hatte bis zur Pause aber nur eine Chance, die einer Co-Produktion der beiden Flügelstürmer entsprang: Nach einem Doppelpass zwischen Lazaro und Reyna tauchte der Peruaner alleine vor dem Admira-Tor auf, schoss aber klar daneben (33.).

Nach dem Wechsel konnte der in jeder Hinsicht enttäuschende Schlager nur besser werden. Salzburg startete zwar personell unverändert, aber trotzdem wesentlich druckvoller als in Hälfte eins. Soriano ließ in den ersten fünf Minuten – für ihn ungewohnt – gleich zwei große Chancen ungenützt.

Salzburg baut den Vorsprung auf Rapid aus
10.04.2016 Fussball, Bundesliga 2015/16, Salzburg, Red Bull Arena, FC Red Bull Salzburg - FC Admira Wacker Mödling Tor 1:0 durch Jonatan Soriano (FC Red Bull Salzburg), Torhüter Jörg Siebenhandl (FC Wacker Mödling) ohne Chance
Die Admira überstand die allerdings auch ziemlich kurze Drangperiode der Salzburger, die Offensivbemühungen spielten sich aber weiterhin unter der Wahrnehmungsgrenze ab – ganz anders als etwa beim Auswärtsspiel bei Rapid vor einem Monat, dass die Südstädter ja mit 4:0 gewonnen hatten.

Das musste sich irgendwann negativ auswirken: Gerade in dem Moment als die Admira mit Starkl eine neue Offensivkraft einwechseln wollte, fiel das Salzburger Führungstor: Soriano kam zu seiner dritten Großchance, die Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Koreaners Hwang verwertete der Spanier zum 1:0 (61.).

Sorianos 20. Saisontreffer sollte für einen 1:0-Heimsieg reichen, denn die offensiv enttäuschende Admira kam in 93 Minuten zu keiner einzigen Torchance.

Salzburg, Red-Bull-Arena, 8.109, SR Ouschan

Tor: 1:0 (61.) Soriano

Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Berisha, Bernardo, Keita - Lazaro (75. Minamino), Soriano, Reyna (57. Hwang)

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Lackner, Wostry, Pavic - Ebner, D. Toth - Bajrami (85. Monschein), Knasmüllner (61. Starkl), Spiridonovic (67. Ayyildiz) - Grozurek

Gelbe Karten: Keine

Ergebnisse, Tabelle

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft, denn wir konnten gegen einen Gegner gewinnen, der die letzten drei Spiele deutlich besser war als der jeweilige Gegner. In der ersten Hälfte war es nicht einfach, in der zweiten Hälfte hatten wir mehr Räume für unser Spiel und hätten auch mehr Tore machen können. Der Titelkampf ist noch nicht entschieden."

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Der Sieg von Salzburg geht völlig in Ordnung. Wir hatten über 90 Minuten keine Torchance, aber nicht weil wir schwächer agiert haben als zuletzt, sondern weil Salzburg einfach nichts zugelassen hat. Wir konnten unsere Abwehr nicht entlasten. Ich habe gespürt, dass die Salzburger im Unterbewusstsein gehabt haben, dass sie mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Titel machen können. Die lassen sich das auch nicht mehr nehmen."

Jonatan Soriano (Salzburg-Kapitän und -Torschütze): "Es war das erwartet schwierige Spiel, die Admira hat die Räume sehr eng gemacht und uns gerade in der ersten Hälfte kaum zur Entfaltung kommen lassen. Wir haben keine Chancen zugelassen und einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Trotzdem müssen wir in den restlichen sechs Spielen hochkonzentriert bleiben."

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