Salzburg nach Remis in Altach noch nicht Meister

In Altach konnte sich Salzburg nicht zum Meister küren.
Beim 2:2 stand Schiedsrichter Schüttengruber im Mittelpunkt.

In seiner Heimat wollte Adi Hütter den Meistertitel mit Salzburg fixieren. In Altach, wo der Trainer der Bullen selbst einmal tätig war und nach dem verpassten Aufstieg gehen musste.

Die Salzburger starteten am Samstag den starken Aufsteiger so, als wollten sie ihrem Coach unbedingt dieses emotionale Geschenk machen. Vom Anpfiff weg zirkulierte der Ball, Keita spielte Schmitz frei, der Außenverteidiger flankte präzise und der alleingelassene Valon Berisha verwertete mit einem sehenswerten Volley – 1:0 für den Fast-Meister nach nur 23 Sekunden. Den ersten Ballkontakt für die Hausherren gab es erst, als Tormann Kobras die Kugel aus dem Netz holte.

Für die Mannschaft von Damir Canadi ging der Schlager demnach so los, wie es am Sonntag gegen Rapid beim 1:3 geendet hatte.

Doch trotz des Fehlens der Stützen Lukse und Netzer kam der Europacup-Aspirant auf, zwängte den Gästen die körperbetonte Spielweise auf. Nach einem Eckball des künftigen Austrianers Tajouri stieg Hannes Aigner hoch. Von Hinteregger unzureichend bedrängt, köpfelte der Routinier zum 1:1 nach 28 Minuten ein.

Mit dem elften Saisontreffer stellte der Tiroler seinen persönlichen Rekord ein. Es hätte schon bald noch eines folgen können, doch eine (fragliche) Abseitsstellung verhinderte das 2:1 (45.) durch einen Aigner-Heber.

Auch nach der Pause ärgerte sich Canadi über Schiedsrichter Schüttengruber. Nach einem Handspiel von Schmitz folgte nicht der erwartete Elfmeter-Pfiff (54.).

Nach den zwei umstrittenen Entscheidungen gegen Altach half Schüttengruber den Gastgebern im Finish doch noch. Mit einem extremen Fehlpfiff. Hinteregger hatte Seeger den Ball im Strafraum vom Fuß gespitzelt, doch das Schiedsrichter-Team sah ein Torraub-Foul des Teamverteidigers.

Cup-Erinnerung

Hinteregger sah also auch noch Rot für sein gekonntes Tackling – wieder von Schüttengruber, der den Salzburger schon beim Cupsieg in Altach für wenig bis nichts ausgeschlossen hatte.

Aigner war’s egal. Per Elfmeter stellte der Mittelstürmer auf 2:1 (75.).

In Unterzahl vergab Sabitzer den Ausgleich. Kobras parierte (78.), patzte aber dann doch wieder einmal. Bei einem Freistoß von Sabitzer griff der Lukse-Ersatz daneben – 2:2 nach 87 Minuten.

Weil Minamino in der Nachspielzeit den Sieg vergab, ist die Meisterfeier fraglich. Nur wenn Rapid am Sonntag gegen die Austria Punkte lässt, steht der Titel fest.

Altach, Cashpoint-Arena, 6.017, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 ( 1.) Berisha
1:1 (28.) Aigner
2:1 (75.) Aigner (Foulelfmeter)
2:2 (87.) Sabitzer

Altach: Kobras - Lienhart, Ortiz, Zwischenbrugger, Zech - Ngwat-Mahop (88. Riverola), Jäger, Roth, Tajouri (82. Schreiner) - Bodul (64. Seeger), Aigner

Salzburg: Gulasci - Schmitz, Ilsanker, Hinteregger, Ulmer - Lazaro (68. Minamino), Ramalho, Keita, Berisha - Djuricin (68. Quaschner), Sabitzer

Rote Karte: Hinteregger (74./Torraub)

Gelbe Karten: Bodul, Ortiz, Seeger

Alles zur Bundesliga

Damir Canadi (Trainer Altach): "Der Elfmeter und die Rote Karte waren Fehlentscheidungen, aber davor war auch die Hand bei Salzburg im Spiel, das wäre ein klarer Elfer für uns gewesen. Es war ein sehr gutes Bundesliga-Spiel. Wir haben nach dem schnellen Rückstand rasch zurückgefunden und sehr oft die richtigen Lösungen gefunden. Vieles hat heute funktioniert. Nach dem späten Gegentor ist es natürlich, dass man traurig ist. Aber mit etwas Abstand wird die Zufriedenheit überwiegen."

Adi Hütter (Trainer Salzburg): "Altach hat nach unserer schnellen Führung das Spiel in die Hand genommen. Wir haben nicht mehr geschafft, uns Ballbesitz zu erarbeiten. Letztendlich ist der Punkt trotz der Führung glücklich. Wir wollten hier aber unbedingt Meister werden. Mir hat imponiert, wie sich die Mannschaft zu zehnt aufgebäumt und gezeigt hat, dass sie nicht verlieren will. Der Elfmeter war ein Witz, mehr will und kann ich dazu nicht sagen."

Schiedsrichter Manuel Schüttengruber gegenüber Sky zur Elferszene: "Auch nach dem Videostudium ist eine Entscheidung sehr schwer zu treffen. Ich würde nicht von einer richtigen oder einer Fehlentscheidung sprechen. Es war ein Kontakt da."

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