Perfekter Sommer-Transfer: Ein Rapidler spielt bei WSG Tirol groß auf

Rapid-Leihgabe Benjamin Böckle ist bei WSG Tirol auf Anhieb einer der Leistungsträger
Nach der vergangenen Saison machte Benjamin Böckle für sich eine imaginäre Plus-Minus-Liste und zog Bilanz. 20 Einsätze im ersten Jahr bei Rapid mögen sich im ersten Moment gut anhören. Wenn aber darunter auch etliche Partien für das Zweierteam sind, dann ist das schon weniger zufriedenstellend.
„Rapid hatte 50 Spiele im letzten Jahr, ich habe 13 für die Kampfmannschaft gemacht. Das war mir einfach zu wenig“, sagt Benjamin Böckle.

In der Saison 2024/'25 saß Benjamin Böckle bei Rapid häufig auf der Bank
Deshalb fiel es dem Linksverteidiger aus dem Ländle auch nicht schwer, Hütteldorf im Sommer vorübergehend den Rücken zu kehren und als Leihspieler bei der WSG Tirol anzuheuern. „Ich habe für mich entschieden: Es braucht einen neuen Input, damit ich zu meinen Spielen komme und so als Fußballer auch den nächsten Schritt mache.“
Heute bietet sich Benjamin Böckle die Gelegenheit, seinem Ex-Verein zu demonstrieren, welche Entwicklung er in den ersten zwei Monaten in Tirol schon genommen hat. Der 23-jährige Neuzugang wurde bei der WSG auf Anhieb zum Leistungsträger und stellte sich in den ersten sechs Pflichtspielen mit vier Assists und einem Tor ein.
Erfolgshungriges Team
Benjamin Böckle erweckte dabei den Eindruck, als würde er schon ewig Teil dieser eingespielten Tiroler Mannschaft sein. „Mir wurde es bei der WSG auch leicht gemacht. Wir sind eine sehr junge und sehr erfolgshungrige Mannschaft. Da kommt keiner unmotiviert zum Training“, sagt der Vorarlberger.
Es ist schon zum zweiten Mal, dass Benjamin Böckle freiwillig einen Schritt zurück macht, um die nächste Sprosse auf der Karriereleiter zu nehmen.
Als er bei Fortuna Düsseldorf in der 2. deutschen Bundesliga kaum zu Einsatzzeiten kam, wechselte er zu Preußen Münster in die dritte Liga und wurde dort zur Stammkraft. „Das hat sich definitiv ausgezahlt. So ist mir dann im Sommer 2024 der Sprung zu Rapid gelungen“, erzählt der Linksfuß.

Einen ähnlichen Effekt erhoffen sich alle Beteiligten – die WSG, Rapid, vor allem aber Benjamin Böckle selbst – vom einjährigen Gastspiel in Wattens.
Im Spielsystem von WSG-Coach Philipp Semlic mit drei zentralen Verteidigern kann sich der junge Vorarlberger gerade offensiv sehr gut entfalten und seine Stärken ausspielen. Böckles präzise Flankenbälle sind ein wichtiges Stilmittel der WSG geworden.
„Bei Rapid hat es meinem Spiel noch gefehlt, dass ich richtig in die offensiven Momente komme und gefährliche Aktionen rund um die Box habe. Genau in dem Bereich wollte ich mich weiterentwickeln.“
Lob von Peter Stöger
Die signifikanten Fortschritte sind auch den Verantwortlichen in Hütteldorf nicht verborgen geblieben. Es herrscht seit dem Sommer ein regelmäßiger Austausch zwischen Böckle und Rapid-Vertretern. Der Leihspieler empfindet dieses rege Interesse als große Wertschätzung. „Denn wenn man ein halbes Jahr nichts hört, dann weiß man, dass dort nicht mit dir geplant wird.“
Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall, wie Rapid-Coach Peter Stöger im KURIER-Gespräch bestätigt. „So wie er jetzt vor einer Dreierkette performt, kann er es sicher auch bei Rapid in einer Viererkette. Benjamin ist ein richtig guter Junge.“
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