Zum Start von Bauer: "Es ist finanziell eine der besten Zeiten für Rapid"

Rapid-Geschäftsführerin Daniela Bauer
Daniela Bauer legt bei Rapid los. Inoffiziell bastelte die Wirtschaftsgeschäftsführerin bereits beim (gescheiterten) Arnautovic-Deal mit. Das neue Trikot ist ausverkauft.

Nach nur 40 Minuten war alles vorbei. Das dritte, bewusst schlicht in weiß gehaltene und nachhaltig produzierte Trikot war um 11.40 Uhr ausverkauft

Vermutlich kommt das neue Dress bei den Rapid-Fans auch deshalb so gut an, weil erstmals der Hauptsponsor dezent in Grün auf der Brust wirbt.

Nachschub wurde bereits vor dem Verkauf der über 1.000 Stück bestellt, aber Noch-Partner Puma kann erst Ende Oktober wieder liefern.

Herzog verkauft letzte Rapid-Trikots 

Die letzten verfügbaren Trikots wurden nach einer Idee der neuen Wirtschaftsgeschäftsführerin Daniela Bauer zurückgehalten, um sie am Samstag ab 10 Uhr beim legendären Würstelstand „Zum scharfen Rene“ am Schwarzenbergplatz zu vertreiben.

Als Verkäufer zugesagt hat – neben Trainer Stöger und Geschäftsführer Hofmann – auch Rapid-Legende Andreas Herzog.

Solche Kampagnen zeigen, wohin es mit der neuen Marketing-Expertin gehen soll.

„Wir wollen die Rapid-DNA behalten, aber noch präsenter und kreativer werden“, sagt der 39-Jährige, „die in Niederösterreich in eine Rapid-Familie hineingeboren wurde“.

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Erfahrung in Deutschland

Früh wurde die ehemalige Ski-Freestylerin vom damaligen DFL-Boss Christian Seifert gefördert und hat „für die Deutsche Bundesliga die internationale Vermarktung verantwortet“. In New York und Singapur baute Bauer Auslandsbüros der Bundesliga auf, ehe es zu Allianz ging.

Der Versicherungskonzern hat neben der Allianz Arena und dem Rapid-Stadion die Namensrechte auf sechs weitere Spielstätten weltweit.

Da Bauer für all diese Partnerschaften von New York über Turin bis Sydney zuständig war, konnte sie ein dementsprechendes Netzwerk aufbauen. „Wenn Daniela eine Idee hat, weiß sie, welche wichtigen Menschen sie anrufen kann – und bei ihr wird auch tatsächlich abgehoben“, sagt Steffen Hofmann beeindruckt.

Rapid Trikot Präsentation Bauer

Rapid-Trikot: Die Präsentation mit Geschäftsführerin Bauer

"Schleudersitz" nach Drehstuhl 

Dass sie München nach fünf Jahren und dem Angebot von Rapid überhaupt verlassen wollte, hat auch den Allianz-Boss überrascht. „Ich hab ihm gesagt, dass ich den Drehstuhl gegen einen Schleudersitz tauschen werde.“

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Tatsächlich hatte auch Vorgänger Marcus Knipping eine beeindruckende Vita beim BVB, bekam anfangs Lob, aber am Ende war das Verhältnis mit dem Deutschen innerhalb der Geschäftsstelle schwer zerrüttet.

Präsident Alexander Wrabetz ist überzeugt, dass es diesmal nicht nur wegen Bauers Lebenslauf eine Langzeitpartnerschaft werden wird: „Wir haben dazugelernt, mehr auf die passende Persönlichkeit geachtet und viele Ex-Kollegen befragt.“

Hilfe für Arnautovic-Deal 

Laut KURIER-Informationen bastelte Bauer (lange vor dem offiziellen Amtsantritt) bereits an der möglichen Finanzierung des dann knapp gescheiterten Arnautovic-Deals mit.

„Das war eine spannende Zeit. Ich habe deswegen viel mit Sportchef Katzer telefoniert“, bestätigt Bauer. „Meistens zwischen 18 und 24 Uhr. Da bin ich im Klubfußball angekommen, hab’ gemerkt, worauf es bei Rapid ankommen wird und wie wichtig dabei das schnelle Entscheiden ist.“

Auf Einsparungen muss Bauer – anders als Knipping – nicht mehr achten.

Wrabetz erklärt: „Es ist finanziell eine der besten Zeiten für Rapid. Aber wir werden trotzdem weiterhin jeden Euro zwei Mal umdrehen.“

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