Keine Tore, aber ein Punkt gegen BW Linz für Rapid beim Kulovits-Debüt

Keine Tore, aber ein Punkt gegen BW Linz für Rapid beim Kulovits-Debüt
Die Wiener agierten über weite Strecken schwach, holten im vierten Saisonduell mit BW Linz zumindest den ersten Punkt.

Es mag ironisch klingen, aber das 0:0 am Sonntag gegen Blau-Weiß Linz war für Rapid schon ein Erfolg. Nach drei Niederlagen in den ersten drei Saisonduellen holten die Wiener zumindest einen Punkt.

Würde Rapid den eigenen Ansprüchen gerecht werden, dann hätte der Klub am Sonntag den vierten Sieg geholt. Doch davon ist der Klub momentan weit entfernt. Nach der Beurlaubung  von Robert Klauß am Donnerstag saß sein bisheriger Assistent Stefan Kulovits erstmals als Cheftrainer bzw. Interimscoach auf der Bank.

 Er schickte sein Team in einer 4-2-3-1-Grundformation  auf das Feld, die Flügelspieler Schaub und Jansson agierten offensiver. Im defensiven Mittelfeld spielten Amane und Sangare, weil Grgic wegen seiner anhaltenden Beschwerden passen musste. Startelf-Debütant Gröller und Ahoussou bildeten nach den Ausfällen von Cvetkovic und Raux-Yao die Innenverteidigung. Und links hinten verdrängte Oswald  Auer auf die Bank.

Die Überlegung? „Wir wollten Oswald im Ballbesitz nach Innen rücken lassen und dafür Sangare nach außen abkippen lassen, weil Linz sehr mannorientiert agiert“, erklärte Kulovits.  Aber: „Durch die Fehlpässe haben wir dann oft keine Aktionen fertig spielen können.“

Ein Tor in den Anfangsminuten hätte „der Mannschaft extrem geholfen“, sagte der 42-Jährige. Zwei Möglichkeiten dafür hatte sein Team. Beljo per Kopf (4.) und Schaub mit einem Drehschuss (5.) hatten gute Möglichkeiten auf die Rapid-Führung. 

Doch damit schien es, als wäre das Pulver schon verschossen gewesen. Die Linzer gewannen zweite Bälle, waren in den Zweikämpfen bissiger und nutzten Fehler aus. 

Das Abseits-Tor  

Ein solcher – ein Fehlpass von Ahoussou – hätte beinahe zum 0:1 geführt. Denn nach dem folgenden Freistoß köpfelte Miranda ein. Der VAR erkannte jedoch, dass der aus dem Abseits kommende Simon Seidl Rapid-Spieler Bolla geblockt hatte (43.). Linz-Coach Gerald Scheiblehner protestierte, gab aber zu: „Man kann natürlich so entscheiden, aber ich habe schon so oft gesehen – auch bei Rapid – dass die blockenden Spieler im Abseits waren.“

Kulovits reagierte und brachte nach einer Stunde Burgstaller für den schwachen Beljo und den zuletzt starken Radulovic für  Schaub. Doch am Defensivverhalten änderte das nicht viel. Fast nach  jedem Out-Einwurf in Strafraumnähe kam Blau-Weiß zu Chancen. Die beste hatte Ronivaldo, der ein Kopfballduell gegen den um 21 Zentimeter größeren Ahoussou gewann, aber nur die Latte traf (66.). Es schien, als hätten die Rapid-Spieler Angst vor Zweikämpfen im eigenen Strafraum, die Linzer waren dort brandgefährlich.  

Wieder Rot bei Rapid

Rapid geriet in der Schlussphase wieder in Unterzahl. Burgstaller wurde bei einem Zweikampf von Pasic provokant lange gezogen und gehalten. Als sich der Stürmer befreite und den Linzer am Hals traf, fiel dieser nach einem Blick zu Referee Hameter wie ein Bahnschranken um. Hameter zeigte Burgstaller regelkonform die Rote Karte (83.). Weil am Ende Sangare aus 20 Metern knapp daneben schoss, blieb es beim 0:0.

Blau-Weiß-Coach Scheiblehner wusste: „Mit Glück hätte mehr rausschauen können, aber mit Pech hätten wir auch verlieren können. Es war ein gerechtes Remis.“
Stefan Kulovits blickte auf die Arbeitswoche voraus: „Die Struktur im Ballbesitz werden wir beibehalten. Was wir verändern müssen, ist das Blockverhalten. Wenn wir durchbrechen, haben wir sehr wenig Personal in der Box. Wir müssen gieriger werden, wenn wir umschalten.“ 

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