Rapid kennt keine Gnade für Geburtstagskind Kühbauer
Knapp vor Anpfiff ehrte Rapid Dietmar Kühbauer, Präsident Michael Krammer überreichte dem Ex-Rapidler ein Geschenk zum 44. Geburtstag. Nur rund 20 Minuten später kam der WAC-Trainer schon wieder in die Nähe von Krammer – und zwar auf der Ehrentribüne, wo Kühbauer nach zu deftigen Worten gegen Schiedsrichter Alexander Harkam Platz nehmen musste.
Grüne Jugend
Rapid war mit einer extrem jungen Mannschaft gegen das älteste Team der Liga eingelaufen. Weil neben Tormann Jan Novota (zuletzt krank) auch der leicht lädierte Steffen Hofmann auf der Bank Platz nahm, kam die Startelf auf einen Altersschnitt von nur 23,5 Jahren. Verloren gegangen ist dafür der gewohnte Spielfluss. Die neuen Offensivkräfte Deni Alar und Dominik Starkl taten sich gegen die körperlich starken Gäste schwer.
Boris Hüttenbrenner hatte für den ersatzgeschwächten WAC die erste Chance, aber Marko Maric bewies, dass auch ein 19-Jähriger wie eine Nr. 1 wirken kann (9.).
Nur sechs Minuten später stand es 2:0 für Rapid. Beim 1:0 assistierte Christopher Wernitznig mit einem verhängnisvollen technischen Patzer. Schobesberger reagierte am schnellsten, umkurvte Alexander Kofler und schob locker ein (13.).
Nur zwei Minuten später brachte Schobesberger Kühbauer mit dem schlitzohrigen Ballgewinn zum Ausrasten. Es folgte ein schönes Dribbling, ein abgeblockter Starkl-Schuss und wieder ein Rapidler, der schnell reagierte: Stefan Schwab zog aus 20 Metern ab, abgefälscht brachte der Schuss das 2:0 (15.).
Kulturtyp Hofmann
Die nächste gute Chance gab es erst nach 47 Minuten – Rene Seebacher vergab für den WAC. Für mehr grüne Spielkultur sorgte wie zuletzt in Wr. Neustadt Hofmann als Joker. Gleich zwei Tore leitete der Kapitän perfekt ein.
Zuerst schickte Hofmann Schwab, der direkt auf Robert Beric weiterleitete. Der Slowene verwertete ebenfalls mit dem ersten Kontakt – 3:0 (64.). Saisontor Nr. 19 des Goalgetters folgte in Minute 86 mit einem eleganten Heber nach Hofmann-Lochpass.
Dazwischen war Maric gegen Silvio zu spät gekommen. Jacobo verwertete den Elfmeter zum Ehrentreffer für die Wolfsberger (67.).
Mit Armin Mujakic gab noch der nächste Jungrapidler sein Profidebüt. Mit dem ersten Ballkontakt hätte der U-20-Teamspieler sogar noch das 5:1 erzielen können. Schon am Dienstag kommt es im Cup-Viertelfinale zum Wiedersehen im Lavanttal.
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 12.200, SR Harkam
Tore:
1:0 (13.) Schobesberger
2:0 (15.) Schwab
3:0 (64.) Beric
3:1 (67.) Jacobo (Elfmeter)
4:1 (86.) Beric
Rapid: Maric - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Grahovac, Schwab - Schobesberger (57. S. Hofmann), Alar (88. Mujakic), Starkl (75. Stangl) - Beric
WAC: Kofler (46. Dobnik) - Berger, Sollbauer, Drescher, Palla - Standfest, Hüttenbrenner - Seebacher (58. Kerhe), Silvio, Wernitznig (75. P. Zulj) - Jacobo
Gelbe Karten: Pavelic bzw. Drescher
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen sehr guten Gegner. Was den Spielverlauf betrifft, war das Glück auf unserer Seite mit dem Doppelschlag. Wir waren nicht in der Lage, unser Passspiel aufzuziehen, waren zu flippig in der ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte war es dann nach einem nervösen Beginn etwas besser. Gott sei Dank haben wir noch die zwei Tore gemacht. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, was das Spiel betrifft, haben wir noch viel Luft nach oben."
Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Einen Geburtstag stellt man sich natürlich anders vor. Es wäre heute mehr drinnen gewesen, das sieht man auch an den Statistiken. Wir haben als WAC acht Ecken gehabt, Rapid nur eine. Man hat aber den Unterschied gesehen an der Qualität. Beric war 90 Minuten eigentlich nicht so vorhanden, hat aber zwei Tore gemacht. Beim ersten Tor hat 'Wuschi' (Wernitznig, Anm.) ihnen den Ball serviert, beim zweiten war es ein Foulspiel von Schobesberger. Und dann war es natürlich sehr schwer für uns, weil Rapid auch hinten gut steht. Es war ein zu hoher Sieg von Rapid, aber er war schon verdient."
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