Duell um den Titel? Rapid etabliert sich als Herausforderer von Sturm

In Form: Rapid-Stürmer Burgstaller
Neun Siege in elf Heimspielen, dazu zwei Unentschieden. Die Heimstärke in dieser Saison ist Trumpf bei Rapid. Nach der Länderspielpause sollten weitere Spieler wieder fit sein.

Der SK Rapid hat sich am Sonntag in der Fußball-Bundesliga mit einem souveränen 2:0-Heimsieg gegen Austria Klagenfurt in die Länderspielpause verabschiedet. Das Team von Trainer Robert Klauß hat sich endgültig als erster Herausforderer von Sturm Graz etabliert, als Liga-Zweiter hat man drei Zähler Rückstand auf den Meister. "26 Punkte sind gut. Es schaut ganz gut aus, dass wir uns in eine gute Ausgangssituation bringen können bis zur Punkteteilung", meinte Klauß.

Mit der bisherigen Saison können die Hütteldorfer - abgesehen vom blamablen Cup-Aus gegen Stripfing - zufrieden sein. "Dadurch haben wir ein gutes Selbstvertrauen. In der Conference League läuft es gut, da haben wir die optimale Ausbeute. Im Cup sind wir leider ausgeschieden, das schmerzt schon. Wir wollen in der nächsten Phase bis Weihnachten wieder optimal spielen und so viel wie möglich punkten", erklärte der deutsche Coach.

Längste Heimserie seit dem Umzug ins Allianz Stadion

Vor allem auf die Heimstärke kann Rapid bauen, das Allianz Stadion ist zu einer echten Festung geworden. In den elf Heim-Pflichtspielen gab es neun Siege und zwei Remis, nur gegen Braga und den LASK konnte man nicht gewinnen. Das ist die beste Heimserie für Rapid seit dem Stadion-Neubau.

Auch gegen die Klagenfurter ließen die Grün-Weißen nichts anbrennen. Trotz langer Verletztenliste zeigte Rapid ein über weite Strecken dominantes Spiel, junge Spieler wie der 18-jährige Startelf-Debütant Jakob Schöller fügten sich nahtlos ein. "Er bringt viel mit. Er ist schnell, dynamisch, hat einen guten Fuß und auch eine gute Form", lobte Klauß Schöller, der am Montag wieder die Schulbank drückte. Nach dem Sieg und seinem Debüt gehe er "mit einem richtig guten Gefühl" in die Schule, sagte der Teenager.

Drei freie Tage in der Pause

In der Länderspielpause liegt der Schwerpunkt vor allem auf Regeneration. "Es wird auch einmal drei freie Tage geben, damit alle durchschnaufen können", so Klauß. Die Hoffnung ist, dass angeschlagene Spieler wie Bendeguz Bolla (Hüfte) oder Dion Beljo (Sprunggelenk) danach wieder zur Verfügung stehen. Bei der verletzten Offensivkraft Isak Jansson wagte der Trainer noch keine Prognose. "Er ist im individuellen Training, macht schon viele Dinge. Jetzt geht es darum, ihn nach und nach ins Mannschaftstraining zu integrieren. Im Moment ist er schmerzfrei."

Klagenfurt-Coach Peter Pacult zeigte sich enttäuscht vom Auftritt seiner Elf, vor allem vor der Pause. "Es hat das Zweikampfverhalten gefehlt, die Aggressivität, die Ballsicherheit. Wir waren ja überhaupt sehr unsicher." Den erstmaligen Einsatz einer Referee-Kamera durch Schiedsrichter Stefan Ebner bewertete der 65-Jährige in seiner typischen Art. "Ich denke, das war heute eh nur so ein Probelauf. Es ist sicher für den Herrn Ebner auch nicht lustig oder angenehm gewesen. Ich glaube, das werden wir wieder in die Schublade legen."

Erleichterung beim LASK

Im Gegensatz zu Rapid hatte der LASK für seinen Sieg in Altach hart zu kämpfen. Erst ein Doppelpack von Maximilian Entrup im Finish sorgte für das 2:1 und große Erleichterung bei Trainer Markus Schopp. "Es ist natürlich in emotionaler Hinsicht etwas ganz Feines, dass wir es geschafft haben, das Spiel so spät noch zu drehen", sagte der Steirer. "Am Ende sind es sehr schöne drei Punkte, es war sehr wichtig, vor der Länderspielpause voll anzuschreiben." Die Linzer stießen durch ihren erst zweiten Sieg in den jüngsten sechs Pflichtspielen auf Platz sieben vor und blieben auch in ihrem 14. Bundesliga-Auftritt in Altach ungeschlagen.

Die Vorarlberger hingegen warten schon seit zehn Runden auf einen Sieg und liegen nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz vor Schlusslicht GAK. Trainer Fabio Ingolitsch wirkte angeschlagen. "Es ist sehr ärgerlich und tut einfach weh, wenn man bis zur 90. Minute führt, mit Leib und Seele alles wegverteidigt und dann das Spiel noch hergibt. Wir haben unseren Job bis zur 90. Minute top erledigt, die letzten vier Minuten aber nicht", meinte der Nachfolger von Joachim Standfest. Unter Ingolitschs Führung gab es in vier Meisterschaftsmatches drei Niederlagen und ein Unentschieden.

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