1:0 gegen Sturm - Austria verdirbt Foda den Abschied

Die Austria (Gluhakovic; re.) holte einen knappen 1:0-Sieg gegen Sturm (Lykogiannis).
Knappe Angelegenheit: Die Wiener setzen sich gegen den Tabellenführer mit 1:0 durch.

Weihnachten wird für die Austrianer doch noch ein halbwegs versöhnliches Fest nach einem mehr als durchwachsenen Herbst. Weil man Tabellenführer und Winterkönig Sturm Graz mit 1:0 in die Knie zwingen konnten und damit den Abstand nach vorne ein wenig reduzierte. Die Veilchen überwintern auf dem nicht zufrieden stellenden sechsten Platz, sie haben fünf Zähler Rückstand auf die Admira, die den für den Europacup wichtigen vierten Rang einnimmt.

Noch wichtiger für Austria-Fans: auf Rapid fehlen acht Punkte, das Frühjahr startet mit einem Derby in Hütteldorf.


Bundesliga, 20. Runde:
Salzburg LASK 0:0 (0:0)
Admira Altach 3:1 (0:0)
Mattersburg WAC 5:1 (1:0)
St. Pölten Rapid 0:5 (0:2)
Austria Sturm 1:0 (0:0)

Franco Foda verabschiedete sich von Sturm Graz mit einer schmerzhaften Niederlage, übergibt die Mannschaft seinem Nachfolger Vogel allerdings als Erster. Mit 1. Jänner 2018 darf er sich hochoffiziell ÖFB-Teamchef nennen.

Austria-Trainer Thorsten Fink zeigte sich schon vor dem Spiel so richtig auf Betriebstemperatur. "Ich schlafe nachts auch nicht immer acht Stunden durch, wenn wir so einen Herbst spielen. 2018 werden wir voll angreifen, aber auch Verstärkungen müssen sein."

Späte Aktivität

Seine Spieler hätten vielmehr diesen Enthusiasmus gebraucht im Duell mit Tabellenführer Sturm Graz. Beim Betrachten der ersten Hälfte musste man gegen ein Einnicken ankämpfen. Wohlmeinend, wenn man den Vortrag als bedächtig bezeichnete. Bis auf eine Chance von Alar, er scheiterte nach Röcher-Flanke per Kopf, tat sich auf beiden Seiten wenig bis nichts.

Die Austria vertraute auf eine ihrer bekannten Stärken, auf eine Standard-Situation. Ein Eckball von Holzhauser brachte nach der Pause die Führung, weil Sturm-Torhüter Siebenhandl den Ball auf seinen Kollegen Koch abwehrte, von dem zu Sturm-Stürmer Alar, der bei seinem Rettungsversuch einnetzte, richtig wie ein Torjäger. 1:0 für die Veilchen (53.).

Sturm und Drang

Der Rückstand war der Startschuss für eine Drangphase von Sturm, die Grazer vergaben im Minutentakt drei Topchancen. Koch nahm volles Risiko und eine Flanke volley, drosch den Ball allerdings in den dritten Rang. Und der ist im Happel-Stadion weit entfernt. Dann tauchte Zulechner allein vor dem Austria-Tor auf, zögerte zu lange und setzte den Ball neben die Stange. Weil aller vergebener Chancen drei sind, setzte Schoissengeyr einen Kopfball Zentimeter über die Latte.

Plötzlich bot die Partie den 6404 tapferen Zuschauern viel Unterhaltung und Kurzweil. Holzhauser glänzte nach Pires-Flanke mit einem Seitfallzieher, der das Tor knapp verfehlte. Nach den defensiven Unsicherheiten stand die Austria wieder kompakter und ließ im Finish kaum noch Chancen der Gäste zu. Pires hätte aus einem Konter alles klar machen können, scheiterte aber wiederholt. Dennoch reichte es zum Sieg.


Tabelle:

1.

Sturm

20

14

2

4

39:24

15

44

2.

Salzburg

20

12

7

1

40:14

26

43

3.

Rapid

20

9

7

4

35:24

11

34

4.

Admira

20

9

4

7

35:34

1

31

5.

LASK

20

7

6

7

25:23

2

27

6.

Austria

20

7

5

8

30:29

1

26

7.

Altach

20

7

4

9

24:28

-4

25

8.

Mattersburg

20

5

6

9

26:33

-7

21

9.

WAC

20

3

7

10

17:30

-13

16

10.

St. Pölten

20

1

4

15

13:45

-32

7

Tor: Alar (ET, 53.)

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 6.404, SR Schüttengruber

Austria: Pentz - Gluhakovic, Blauensteiner, Kadiri, Salamon - Serbest - Tajouri (89. De Paula), Prokop (64. Alhassan), Holzhauser, Pires - Friesenbichler (84. Monschein)

Sturm: Siebenhandl - Koch, Schoissengeyr, Maresic (84. Filip) - Hierländer, Zulj, Jeggo (74. Eze), Lykogiannis - Potzmann, Alar, Röcher (34. Zulechner)

Gelbe Karten: Serbest, Holzhauser bzw. Potzmann, Jeggo, Hierländer, Eze

Thorsten Fink: "Vom Chancenverhältnis her war es ungefähr gleich. Ich bin sehr zufrieden, dass wir mit dieser jungen Abwehr ohne Gegentor geblieben sind. Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause geht. Nach drei Monaten, in denen es nicht so gut gelaufen ist, tut das doppelt gut."

Franco Foda: "In der ersten Hälfte war es von uns kein so gutes Spiel. Nach dem Gegentor sind wir aber besser ins Spiel gekommen. Insgesamt war es ausgeglichen. Trotz allem muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie hat sich nie aufgegeben. Es war bis jetzt eine tolle Saison, wir hätten noch gerne einen Punkt mitgenommen."

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