Austrias Bewährungsprobe in Mattersburg

Osman Hadzikic darf in Mattersburg zum sechsten Mal bei einem Bundesligaspiel im Tor stehen.
Erstes Spiel nach dem Derbysieg, Osman Hadzikic steht statt des verletzten Robert Almer im Tor.

Wie soll die Stimmung schon sein nach einem Derbysieg? "Na hervorragend natürlich. Das hat gut getan." Thorsten Fink, Trainer der Austria, ist guter Dinge, dass seine Mannschaft auch beim Gastspiel in Mattersburg (Sonntag, 16.30 Uhr/live ORF eins und Sky Sport Austria) bestehen wird. "Weil die Spieler im Training sehr präsent sind und merken, dass sie in der Liga voll mithalten können." Immerhin lagen die Violetten vor den Samstagspielen punktegleich mit Salzburg in der Tabelle voran.

Jetzt möchte man den fünften Sieg in Folge erzielen, man könnte dann gar von einer Siegesserie sprechen. Aber Fink, der Deutsche hat am Donnerstag seinen 48. Geburtstag gefeiert, erhebt warnend den Zeigefinger: "Es wird schwer, weil auch die Mattersburger gut drauf sind." Die Herren Pink, Jano, Onisiwo oder Perlak, sie alle haben eines gemeinsam: "Sie sind gefährlich." Fink strebt auch deshalb einen Sieg am Sonntagnachmittag an, "weil dann der Derbysieg noch mehr Wert erhält. Jetzt können wir zeigen, dass wir es kapiert haben. Zuletzt haben wir viel richtig gemacht".

Finks Vertrauen

Natürlich schmerzt der Ausfall von Tormann Robert Almer, der aufgrund seiner Knieverletzung erst wieder im Frühjahr den Veilchen zur Verfügung stehen wird. "Er ist ein Top-Torwart. Aber es ist eine Chance für die Jungen zu zeigen, dass man mit ihnen rechnen kann. In ein paar Jahren wird Robert ja gehen, dann muss ein anderer folgen." Osman Hadzikic erhält nach fünf Bundesligaspielen die nächste Möglichkeit, sein Können bei den Profis zu präsentieren. Fink zweifelt nicht, dass der 19-Jährige dies auch tun wird. "Ich habe vollstes Vertrauen in ihn." Es sei auch leichter in die Mannschaft zu rutschen, wenn diese aktuell erfolgreich spielt. "Dann wächst ein junger Spieler viel schneller hinein."

Das Modell der neuen Generali Arena, die 2018 fertig gestellt sein wird, gefällt Fink sehr gut. "Sie müsste bei jedem Heimspiel ausverkauft sein." Ein Wunschgedanke, der schwer Realität wird, wenn man die Bereitschaft des Austria-Fans, ein Spiel zu besuchen mit der Kapazität von 17.500 Plätzen gegenüberstellt. Finks Vertrag läuft bis 2017, daher ließ er so ganz nebenbei mit einem Satz aufhorchen. "Es wäre schön, in diesem Stadion als Trainer Platz zu nehmen." Dann wäre nicht nur das Stadion nachhaltig.

Pink, Prietl, Malic, Perlak, Maksimenko, Farkas. Mattersburg-Trainer Ivica Vastic hat beim Cupspiel in Wattens gleich sechs Spieler geschont, die bei den letzten beiden Ligapartien (und Siegen) in der Startelf gestanden sind. Von denen, die sich beweisen durften, war Mario Grgic der große Pechvogel. Der Mittelfeldspieler erzielte beim 2:0 den Führungstreffer, schied danach aber mit einem Kreuzbandriss aus. Auch Michael Nowak kehrt mit einer Verletzung aus Tirol zurück. Der Linksverteidiger feierte nach längerer Verletzungspause ein Comeback und zog sich dabei eine Muskelverletzung zu.

Austrias Bewährungsprobe in Mattersburg
ABD0225_20150919 - GRÖDIG - ÖSTERREICH: Trainer Ivica Vastic (SV Mattersburg) am Samstag, 19. September 2015, während der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen SV Scholz Grödig und SV Mattersburg in Grödig. - FOTO: APA/KRUGFOTO

Inklusive Cup haben die Mattersburger drei Spiele in Folge gewonnen. Deshalb wird am Sonntag auf lebhaftes Publikumsinteresse gehofft, zumal es sich um ein Schlagerspiel handelt. Mattersburg gegen Austria – da treffen der Vierte und der Zweite aufeinander. "Das ist eine gute Mannschaft, die noch dazu im Moment sehr ordentlich drauf ist", sagt Ivica Vastic. Der war schon einmal für ein halbes Jahr Trainer bei den Wienern. In der ersten Partie gegen seinen Ex-Klub hat es in Favoriten ein 1:5 gegeben, damals hatte Fran mit einer unüberlegten Aktion samt Ausschluss schon früh die Abfuhr eingeleitet. Vastic warnt nicht nur vor den Standardsituationen der Wiener. "Mit Kayode, Gorgon und Zulechner haben sie drei sehr schnelle Spieler, die noch dazu variabel einsetzbar sind, das macht sie ein Stück unberechenbar", sagt Vastic.

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