Sportlich läuft es bei der Wiener Austria derzeit gut, wie auch der aktuelle dritte Platz in der Tabelle nach sechs Liga-Siegen in Folge numerisch ausdrückt.
Andere Zahlen wiederum geben den Violetten durchaus Hoffnung: Die Finanzkennzahlen, die die Bundesliga Anfang kommender Woche veröffentlichen wird, präsentieren einen Jahresgewinn von 11,24 Millionen Euro.
Ermöglicht wurde diese positive Bilanz durch eine Neuausrichtung der Finanzierungsstruktur, woraus sich ein Einmaleffekt ergeben hat. Gemeint ist damit der Wegfall des Kredits für das Stadion, die Last der Verbindlichkeiten ist schon seit einigen Monaten vom Tisch.
Das war zuvor Frank Hensel, Vorgänger von Kurt Gollowitzer als Präsident, und Gerhard Krisch, Vorgänger von Harald Zagiczek als AG-Vorstand, nicht gelungen.
Das negative Eigenkapital konnte verbessert werden, von ursprünglich -20,66 Millionen auf - 9,42 Millionen. Die verbleibenden Verbindlichkeiten belaufen sich auf 59,44 Millionen.
Anlagevermögen: 49,567 Mio. (Vorsaison: 54,061)
Umlaufvermögen: 4,656 (4,507)
Eigenkapital: -9,415 (-20,659)
Fremdkapital: 59,442 (73,620)
Personalaufwand: 14,592 (14,565)
Jahresergebnis nach Steuern: 11,243 (-6,853)
Finanzvorstand Harald Zagiczek blickt schon in die Zukunft: "Der eingeleitete Sanierungskurs zeigt erste positive Ergebnisse. Es gilt jedoch mit konsequenter Arbeit die Austria tagtäglich operativ besser zu machen." Vor allem im Bereich des Vertriebs und der Sponsorengewinnung hat man die viel zitierte "Luft nach oben".
Im Hintergrund arbeitet die Austria seit fast einem Jahr am Verkauf der Generali Arena. Der soll mindestens 45 Millionen einbringen. Laut Insidern könnte sich der angestrebte Abschluss bis Mitte Dezember ausgehen.
Dabei stellt sich der gesamte Betrag aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen. 22,5 Millionen an Eigenkapital erhält man dabei von privaten, einflussreichen Geldgebern, für das Fremdkapital über knapp 27 Millionen wollte man zunächst ein Banken-Konsortium gewinnen, aktuell konzentrieren sich die konkreten Verhandlungen nur noch auf eine österreichische Bank, die allerdings auch Sicherheiten einfordert.
Sollte der Stadionverkauf rechtzeitig über die Bühne gehen, dann wird bei der Austria noch heuer eine Grundsatzentscheidung getroffen. Denn die eine Seite möchte, dass die Veilchen violett bleiben und dabei die Anteile der Investorengruppe WTF rund um Sportvorstand Jürgen Werner zurückkaufen.
Wie zuletzt zu vernehmen war, dürften sich beide Seiten darüber grundsätzlich einig sein. Der Preis für den Rückkauf beträgt mittlerweile 7,5 Millionen Euro.
Das würde eine Neuausrichtung am Verteilerkreis bedeuten. Fakt ist aber auch, dass auf die Verantwortlichen bei der Austria auch in Zukunft viel und harte Arbeit wartet.
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