Lebenszeichen von WSG Tirol, Sturm fast fix in Meistergruppe
Als Aufsteiger WSG Tirol das letzte Mal ein Heimspiel gewinnen konnte, war gerade Hochsommer und im Tivolistadion durfte noch geraucht werden. Am Zigaretten-Verbot, das seit Samstag offiziell in Kraft ist, lag’s freilich nicht, dass sich am Samstag keine 1.000 Zuschauer ins Stadion verirrten. Sieben Ligapleiten in Folge und der Absturz in den Tabellenkeller haben in Tirol das ohnehin bereits überschaubare Interesse am neuen Bundesligisten weiter sinken lassen.
Zumindest den sportlichen Abwärtstrend haben die Wattener mit dem 2:0 gegen den WAC gestoppt. Und der Auftritt könnte dem Aufsteiger durchaus Hoffnung geben für den anstehenden Abstiegskampf. Vor allem in den ersten 45 Minuten hatten die Tiroler den WAC völlig im Griff und kamen durch Svoboda und Dedic zu zwei Treffern. Dazu hatten sie bei einem elfmeterreifen Foul von Soares an Dieng Glück.
Nach der Pause lieferte WSG Tirol den Gästen dann nur mehr eine Abwehrschlacht, nicht nur einmal musste Goalie Oswald retten, um den zweiten Heimsieg seit der ersten Runde (3:1 gegen die Austria) zu fixieren.
Sturm spielte die Standardkarte perfekt aus
Zu 99 Prozent steht Sturm in der Meistergruppe. Nach dem 2:0-Auswärtssieg bei der Admira liegen die Grazer bei einem Spiel mehr nach 20 von 22 Runden des Grunddurchganges neun Punkte und dem deutlich besseren Torverhältnis vor dem Siebenten Austria. In der Südstadt hatte Sturm aber auch Glück, profitierte man doch von einem gravierenden Fehlentscheidung. Der erste, eigentlich schon entscheidende Treffer war irregulär.
16. Minute: Nach einem Eckball kommt Ljubic zum Kopfball, Keeper Leitner kann den Ball nur kurz wegschlagen, Dominguez springt der Ball vom Oberschenkel an den Oberarm und von dort ins Tor. Nach der neuen Handspielregel hätte das Tor allerdings nicht zählen dürfen, weil kein Tor mehr mit der Hand oder dem Arm erzielt werden darf – egal, ob dies nun absichtlich oder unabsichtlich passiert ist.
Ganz unschuldig war die Admira allerdings auch nicht an dem frühen Gegentor. Ljubic stand nämlich im Strafraum ganz alleine, bevor er zum Kopfball kam.
Nach der Führung verbarrikadierten die ersatzgeschwächten Grazer den eigenen Strafraum. Die Admira hatte meistens den Ball, kombinierte bis zur Pause auch einige Male gefälig. Aber außer einer vergebenen Chance von Routinier Hoffer hielt sich die Torgefährlichkeit in Grenzen.
Erst nach dem Wechsel nahm Sturm wieder am Spiel teil. Und war erneut vom Glück begünstigt: Admiras Spielmacher Pusch köpfelte einen Freistoß von Hierländer ins eigene Tor – 0:2 (56.).
Die Admira kassierte also auch das vierte Gegentor im Frühjahr nach einer Standardsituation. Anders als in St. Pölten konnte man einen 0:2-Rückstand in der Endphase nicht mehr aufholen. Stephan Blumenschein
Mattersburg schon sieben Monate ohne Heimsieg
Mattersburg ist momentan nicht vom Glück verfolgt. Hart und vor allem Doppeltorschütze Gruber haben sich beim Sieg bei Sturm verletzt, wurden gegen Altach von Kvasina und Ertlthaler ersetzt. Und kurz vor der Pause musste Jano, der eineinhalb Spiele im Jahr 2020 neuer, souveräner Abwehrchef war, mit einer Knieverletzung raus. Mattersburg war aktiver, doch Kuen vergab (4.). Ein Schuss von Jano nach einer Ecke wurde geblockt (37.). Danach flaute die Partie aber ab.
Seit dem 2:1 gegen Hartberg in der 1. Runde am 28. Juli sind die Burgenländer vor eigenem Publikum sieglos, von neun Partien wurden sieben verloren, vier zuletzt en suite.
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