Die Admira wahrt den Vorteil im Abstiegskampf

Keinen Sieger gab es im Niederösterreich-Duell in der Südstadt.
Wr. Neustadt liegt nach dem 0:0 im NÖ-Derby drei Punkte zurück.

Die Entscheidung im Abstiegskampf ist verschoben worden auf die letzten drei Runden: Admira und Wr. Neustadt trennten sich im Duell Vorletzter gegen Letzter torlos. Die Südstädter liegen weiter drei Punkte vor dem Schlusslicht und haben dazu das bessere Torverhältnis als der Konkurrent.

"#dranglauben" – unter diesem Motto bestreitet die Admira seit Wochen den Abstiegskampf. Am Samstag glaubten viele daran. Eine Sponsoraktion – alle rot gekleideten Zuschauer hatten freien Eintritt – sorgte für eine (fast) volle Haupttribüne.

Die doch ungewohnte Kulisse – 8219 bedeuteten Saisonrekord – schien die Admira aber mehr zu hemmen als zu beflügeln. Die Gäste starteten leichtfüßiger, wurden jedoch in der Anfangsphase nicht wirklich gefährlich.

Die Südstädter hatten sich auf schnelle Konter verlegt. Das können sie ja eigentlich ganz gut. Doch gestern zeigte sich wieder, was der Admira am meisten fehlt: Ein Mittelstürmer, der seine Chancen verwertet.

Ganz alleine tauchte Issiaka Ouedraogo vor Neustadt-Keeper Vollnhofer auf. Doch wieder einmal ließ der Stürmer aus Burkina Faso eine tolle Chance stümperhaft aus, wurde wegen einer schon peinlichen Schwalbe sogar verwarnt (25.).

Viel Krampf

Ein Tor hätte dem Spiel mit Sicherheit gut getan. So blieb es ein seltsames Abstiegsduell. Wr. Neustadt blieb zwar spielerisch besser, aber ungefährlich. Die Admira agierte weiter extrem passiv, obwohl die Zuschauer sich redlich bemühten, ihr Team nach vorne zu klatschen.

Nach dem Wechsel spielten dann auch die Südstädter zielstrebiger nach vorne. Dass die beiden schwächsten Teams der Bundesliga am Werk waren, war aber weiterhin nicht zu übersehen. Die beiden Trainer schienen zufrieden sein. Gewechselt wurde erst kurz vor der Schlussviertelstunde erstmals. Nach den ersten Wechseln gab es plötzlich Chancen. Bei Admira scheiterte Kerschbaumer an Vollnhofer, im Gegenstoß schoss Hofbauer knapp vorbei (78.).

Es blieb ein offensives Strohfeuer und beim 0:0, das der Admira mehr hilft als Wr. Neustadt. Deshalb gab es auch nach Schlusspfiff Applaus von der Haupttribüne.

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 8.219, SR Muckenhammer

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Schößwendter, Katzer, Auer - Windbichler - Bajrami (72. Grozurek), Malicsek (78. Lackner), Kerschbaumer, Sulimani (81. T. Weber) - Ouedraogo

Wr. Neustadt: Vollnhofer - T. Kainz, Susac, Sereinig, Prettenthaler - Ranftl, O'Brien, Hofbauer, Dobras (73. Osman Ali) - Rauter (90. M. Koch), Maderner (85. Freitag)

Gelbe Karten: Ouedraogo, Windbichler, Schößwendter, Katzer bzw. Kainz, Hofbauer

Alles zur Bundesliga

Oliver Lederer (Trainer Admira): "Der Druck war da, beide Mannschaften wollten nichts riskieren. Es war ein ausgeglichenes Spiel, die Entscheidung um den Klassenerhalt wurde vertagt. Die Kulisse hätte sich ein besseres Spiel verdient, aber es war wichtig, einen Punkt mitzunehmen. Mit dem können wir leben. Mutig und entschlossen zu agieren, ist unter diesen Umständen nicht so einfach."

Helgi Kolvidsson (Trainer Wr. Neustadt): "Die Situation ist prekär, es war schon vor dem Spiel wichtig, Ruhe reinzubringen. Es war klar, dass beide Teams nicht allzu viel riskieren. Es war auch kein spielerischer Leckerbissen. Die Leistung war der Situation entsprechend für uns in Ordnung. Auch der Punkt, die Chance lebt weiter. Es war uns allen klar, wenn wir heute verlieren ist es vorbei. Wir werden kämpfen bis zum Schluss."

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