Frauen-EM: ÖFB-Damen erobern Punkt gegen Frankreich

Österreichs Spielerinnen freuen sich.
Das Nationalteam ging früh in Führung und sicherte gegen starke Französinnen schließlich einen Punkt.

Österreichs Sieg im ersten EM Spiel, ein 1:0 gegen die Schweiz am Dienstag, war von den internationalen Medien schon als erste kleine Sensation dieser EM bezeichnet worden.
Und der Auftritt gegen Frankreich? Der war wirklich sensationell. Die Französinnen rangieren in der Weltrangliste auf Platz 3, Österreich auf Rang 24. Wirklich enttäuschend war nur der Besuch im mehr als 20.000 Besucher fassenden Stadion in Utrecht. Nicht einmal 5000 Fans verirrten sich in die Arena. Schade.
Wie schon gegen die Schweiz gingen die Österreicherinnen sehr konzentriert zur Sache, suchten die Zweikämpfe und gewannen sie auch oft. Zudem hielt sich das Team von Dominik Thalhammer an dessen taktischen Vorgaben wie eine Klasse voller Vorzugsschülerinnen.
Der Teamchef musste das siegreiche Team verändern, weil Sarah Zadrazil verletzt passen musste. Für sie kam Viktoria Schnaderbeck in die Startelf. Sie übernahm von Nina Burger die Kapitänsschleife und dazu den Platz von Zadrazil im defensiven Mittelfeld.
Die Französinnen waren überrascht vom forschen Auftreten der Österreicherinnen, hatten aber die erste Möglichkeit durch Delie (16.). Österreich zeigte sich in einem Konter gefährlich, doch der Querpass von Burger war etwas zu lang, Feiersinger konnte nur noch in den Ball rutschen, die französische Torfrau klärte (22.).
Es war eine erste Schwäche, die zweite nutzten die Österreicherinnen eiskalt. Nach einem Einwurf von Aschauer kam im Strafraum der Ball zu Makas, die mit ihrem schwächeren rechen Fuß die Führung erzielte (27.).
1:0 gegen die Französinnen war eine Sensation, die hatten keinen Plan, die österreichische Abwehr zu überwinden. Denn wie schon gegen die Schweiz verteidigten sich die Österreicherinnen mit einer Fünferkette und einer Viererkette davor.
Auch nach der Pause sollte die Ketten halten, doch Frankreich gelang der Ausgleich nach einer Ecke. Zinsberger verflog sich im Strafraum, Schnaderbeck war nicht eng genug bei Henry, die den Ausgleich erzielte.
Danach wurde der Druck von Frankreich höher und höher. Zinsberger bekam einige Möglichkeiten, ihren Schnitzer auszubessern.
Die Torfrau fischte einen Weitschuss von Henry aus dem Kreuzeck, parierte einen Schuss von Diani ins kurze Eck. In Finish waren einige Minuten nur zehn Österreicherinnen auf dem Platz, denn Schnaderbeck erlitt nach einer bösen Attacke ein Cut auf dem Knöchel.
Und dann noch fünf Minuten Nachspielzeit. Schnaderbeck kam wieder. Dann der Pfiff und die Sensation war perfekt, nicht die ganz große – aber doch.
Weil die Schweiz gegen Island 2:1 gewonnen hat, stehen Österreichs Chancen auf das Viertelfinale sehr gut. Die ersten zwei steigen auf.

Frankreich - Österreich 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 (27.) Makas, 1:1 (51.) Henry

Frankreich: Bouhaddi; Houara-d'Hommeaux (63. Karchaoui), M'Bock Bathy, Renard, Perisset; Geyoro, Henry, Bussaglia (78. Abily); Delie, Thiney (70. Diani), Le Sommer.
Österreich: Zinsberger; Schiechtl, Wenninger, Kirchberger, Aschauer; Schnaderbeck, Puntigam; Feiersinger, Billa (85. Eder), Makas (69. Prohaska); Burger (75. Pinther).

Weiters: Island - Schweiz 1:2 (1:1)

Tabelle: 1. Östereich und Frankreich 2 Spiele/2:1/4 Punkte, 3. Schweiz 2/2:2/3, 4. Island 2/1:3/0.

Der letzte Spieltag: Mittwoch, 20:45 Uhr: Österreich - Island, Frankreich - Schweiz.

Kommentare