Frauen-Bundesliga: Austria und Vienna lauern auf Ausrutscher von St. Pölten

Auch die Frauen-Bundesliga erwacht an diesem Wochenende aus dem Winterschlaf. Fünf Runden sind noch im Grunddurchgang zu absolvieren, ehe das Titelrennen im Play-off neu eröffnet wird. Titelträger SKN St. Pölten ist der Gejagte, die Austria mit drei Zählern und die Vienna mit vier Punkten Rückstand befinden sich in Lauerstellung.
Die Verfolgerinnen sind jedenfalls gerüstet. „Wir hatten eine gute Vorbereitung“, erzählt Austria-Abwehrchefin Carina Wenninger. „Es liegt jetzt an uns, das alles umzusetzen.“
Die Austrianerinnen wollen schon zum Auftakt bei Lustenau/Dornbirn ihre Stärke zeigen: „Wir arbeiten und verteidigen gut miteinander, haben oft zu Null gespielt. Dazu sind wir stark im Umschalten, haben Tempo über die Flanken.“ Und mit Verena Volkmer eine Torjägerin.

Vienna: Jung und mutig
Wenninger sieht auch die Vienna als ernsthaften Konkurrenten. „Sie sind gut dabei und vor allem fußballerisch stark mit vielen Nachwuchs-Teamspielerinnen.“
Den eingeschlagenen Weg mit jungen Spielerinnen will man auf der Hohen Warte weitergehen, wie Trainer Mark Dobrounig unterstreicht: „Wir entwickeln junge Spielerinnen, und sie brauchen einfach Zeit, denn der Sprung in die erste Mannschaft ist schon ein großer. Aber das ist unser Weg.“
Ebenso will man an der Art des Fußballs, den man pflegt, nicht rütteln. „Wir wollen mutig und mit einem gewissen Risiko spielen.“ Immerhin geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um Attraktivität, um mehr Zuschauer zu begeistern.
Das Ziel der Döblingerinnen ist für den Rest des Grunddurchgangs klar: „Wir wollen kein Spiel verlieren“, so Dobrounig. Ein guter Start am Sonntag bei Sturm wäre da von Vorteil. Vor den Play-offs will man sich auf der Hohen Warte eventuell höhere Ziele stecken. Jedenfalls möchte man in der kommenden Saison wieder internationale Erfahrung sammeln – dazu benötigt es zumindest Rang drei in der Liga.
Beim Doublesieger aus St. Pölten gab es knapp vor Weihnachten eine schöne Bescherung. Trainerin Liese Brancao bat nach acht Jahren um die Vertragsauflösung. Die Zeit sei reif für eine Veränderung gewesen. Ihr folgte als Cheftrainerin Lisa Alzner, 26, nach: „Uns ist in Graz im Cup ein super Auftakt geglückt, diesen Schwung wollen wir auch für das erste Bundesligamatch gegen den LASK mitnehmen.“
Samstag, 15. Februar:
Bergheim - Neulengbach (13)
SKN St. Pölten - LASK (17)
Sonntag, 16. Februar:
Altach - Kleinmünchen (11)
Lustenau/Dornbirn - Austria (12.45)
Sturm Graz - Vienna (14)
Tabelle:
- St. Pölten (30 Punkte)
- Austria (28)
- Vienna (26)
- Sturm Graz (19)
- Altach (16)
- Bergheim (16)
- Neulengbach (15)
- Lustenau/Dornbirn (13)
- Kleinmünchen (12)
- 10. LASK (6)

Umbruch in St. Pölten
Alzner kann aus 16 Teamspielerinnen aus acht Nationen wählen, weiß aber nicht, wer der oberste Ansprechpartner wird. Andrea Pichler wird das Präsidentenamt nach nur elf Monaten zurücklegen, „aus gesundheitlichen Gründen“. Ihr Ehemann, spusu-Gründer Franz Pichler, wird als größter Geldgeber allerdings bleiben.
Für Ex-Präsident Wilfried Schmaus ist eine Rückkehr denkbar: „Ich sage nicht ewig Nein, aber auch nicht sofort Ja. Man muss mit mir reden.“
Kommentare