Foda will systematisch flexibler werden

Foda will systematisch flexibler werden
Der Teamchef nutzt die Tests gegen Slowenien und Luxemburg für taktische Experimente.

Flexibel muss man sein in der heutigen Zeit. Nicht nur im Leben, sondern vor allem im modernen Fußball. Philosophien und Systeme gibt es zu Genüge. Wer möglichst viele möglichst rasch anwenden kann, der ist meist im Vorteil. Genau diese Flexibilität möchte Teamchef Franco Foda in den kommenden zwei Testspielen gegen Slowenien am Freitag in Klagenfurt und am Dienstag nächster Woche in Luxemburg erproben. „Es ist wichtig, dass wir switchen können.“ Nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb einer Partie. Um auf den Gegner reagieren zu können oder ihn aktiv vor neue Aufgaben zu stellen.

Breiter Kader

Zahlreich sind die Zahlenspiele. 4-2-3-1, wie stets unter Vorgänger Marcel Koller praktiziert. Oder 3-5-2, ein 3-4-3, ein klassisches 4-4-2 oder ein 4-3-3. Über allen Varianten jedoch steht die Philosophie des Teamchefs, dem ein Kader zur Ver fügung steht, mit dem ihm wiederum alle Möglichkeiten offen stehen.

Von seinem „Großkader von 40 bis 50 Spielern“ hat er rund die Hälfte für die zwei Länderspiele aus gewählt. Nun können die Experimente beginnen, bevor im Mai und Juni gegen Russland, Deutschland und Brasilien der Ernstfall für die im Herbst beginnende Nations League simuliert wird.

Zumindest in einem der beiden kommenden Spiele wird Foda mit einer Dreier-Abwehrkette spielen lassen, um den Gegner mit einem Übergewicht im Mittelfeld unter Druck zu setzen. Ein berufen hat er Spieler, von denen sehr viele gleich mehrere Positionen auf einem hohen Niveau einnehmen können. „Ich kann in der Offensive auf jeder Position spielen“, gibt sich Marko Arnautovic gewohnt selbstbewusst. „Von den Optionen her wird es immer besser. Dadurch steigt auch die Qualität im Training.“

Sein Freund David Alaba gilt ebenfalls als vielseitig auf der linken Flanke, als Verteidiger oder Mittelfeldspieler oder auch im zentralen Mittelfeld. „Wir haben darüber gesprochen, der Teamchef will sich das offen lassen, weil es auch vom Gegner jeweils abhängig ist“, legt sich Alaba nicht fest, betont jedoch einmal mehr, dass er sich im Mittelfeld pudelwohl fühlt.

Positionsspiele

Valentino Lazaro hat bei Hertha BSC Berlin bewiesen, dass er auf der rechten Flanke oder in der offensiven Zentrale zur Geltung kommt. „Bei einer Dreierkette rücke ich beispielsweise mehr ins Zentrum.“ Universalität sieht er als Vorteil. „Das erhöht die Chancen zu spielen. Wenn es bei einem selbst aber nicht so läuft, ist oft eine fixe Position besser. Jedenfalls haben wir die nötigen Spieler für zwei bis drei verschiedene Systeme, die wir hier in Klagenfurt in den Trainings schon angespielt haben.“

Universell einsetzbar sind auch Spieler wie Stefan Ilsanker (Mittelfeld, Innen- oder Rechtsverteidiger), Neuling Xaver Schlager im offensiven oder defensiven Mittelfeld oder Michael Gregoritsch, der nicht nur eine Speerspitze, sondern auch ein „Zehner“ sein kann. Moritz Bauer und Stefan Lainer sind mehr als nur rechte Verteidiger, sie können im Falle einer Dreierkette auch ins Mittelfeld aufrücken und dank ihrer Laufstärke die ganze Flanke abdecken.

Franco Foda hat die Qual der Wahl. Gestern Vormittag stimmte er mit einer Videoanalyse seine Spieler auf Freitag-Gegner Slowenien ein. „Sie sind defensiv sehr stabil. Wenn sie verloren haben, dann immer nur knapp“, zollt Alaba Respekt. Am Nachmittag probte man wieder die eigenen Systeme.

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