FC Sion werden 36 Punkte abgezogen

FC Sion werden 36 Punkte abgezogen
Der Schweizer Fußballverband beugt sich dem Druck der FIFA und verbannt den FC Sion ans Ende der Tabelle.

Drakonische Strafe für einen Schweizer Erstligisten: Der Schweizerische Fußballverband (SFV) hat dem FC Sion wegen des Einsatzes von nicht spielberechtigen Akteuren 36 Punkte abgezogen. Dadurch rutscht der Cupsieger des Jahres 2011 vom dritten auf den letzten Tabellenplatz der Super League zurück. Die Walliser halten nun bei fünf Minuspunkten und liegt damit 16 Zähler hinter dem Vorletzten Lausanne.

Sion war im Sommer 2009 wegen der unrechtmäßigen Verpflichtung von Keeper Essam El-Hadary zu einer Entschädigungszahlung von rund 1,36 Millionen Franken an dessen ägyptischen Ex-Klub Al-Ahly und einem einjährigen Transferverbot verurteilt worden.

An diese FIFA-Strafe hielt sich aber Sion-Präsident Christian Constantin nicht. Während der Sperre verpflichtete er sechs neue Spieler (darunter Ex-Barcelona- und Ajax-Star Gabri) und setzte diese auch regelmäßig trotz Strafandrohung ein.

Deshalb war der Klub trotz erfolgreicher Qualifikation gegen Celtic Glasgow auch schon von der Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase ausgeschlossen worden.

Nun reagierte der SFV auf eine Drohung der FIFA. Kurz vor Weihnachten hatte der Weltverband verlangt, alle Spiele von Sion, in denen einer oder mehrere der sechs Spieler eingesetzt worden sind, als Niederlagen zu werten oder jeweils drei Punkte abzuziehen. Der Schweiz hätte bei Nichterfüllung dieser Weisung der Ausschluss von allen internationalen Bewerben gedroht.

Strafanzeige

Erst am Donnerstag hatte Sion wegen dieser Drohung gegen die Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees bei der Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat eine Strafanzeige eingereicht. Sion könne nicht hinnehmen, dass die Nationalteams der Schweiz und die Schweizer Klubs von der FIFA als Geisel genommen werden, um Entscheidungen durchzusetzen, die gegen elementare Schweizer Rechtsprinzipien verstoßen, hieß es auf der Website von Sion.

Strafrechtlich erfülle die FIFA damit den Tatbestand der Nötigung.

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