FC Basel ließ Frauen-Team bei Jubiläumsgala Lose verkaufen

FC Basel ließ Frauen-Team bei Jubiläumsgala Lose verkaufen
Skandal um den Schweizer Spitzenklub: Bei der Feier zum 125. Jubiläum war das Frauen-Team nur Dienstpersonal.

Der FC Basel feiert in diesem Herbst sein 125-jähriges Bestehen. Durchaus verständlich, dass ein solches Jubiläum mit einem großen Festakt begangen wird - in der Eventhalle des Baseler Messegeländes waren von der Führungsetage des Vereins von Ex-ÖFB-Trainer Marcel Koller neben den Spielern der Kampfmannschaft auch Ex-Trainer und Vertreter anderer Vereine eingeladen. Fans durften sich um 125 Franken ebenfalls einen Platz in der Halle sichern.

Da verwundert es doch sehr, dass die Spielerinnen der Frauen-Mannschaft - immerhin Schweizer Vizemeisterinnen - keinen Platz an den Gala-Tischen eingeräumt bekamen, sondern stattdessen Tombola-Lose verkaufen mussten. Einem Bericht der Schweizer Prime News zufolge wurden die Spielerinnen mit Sandwiches abgespeist, während den Herren und Feiergästen ein Drei-Gänge-Menü serviert wurde.

Zu wenig Platz in der Halle

Die Ehefrau eines Spielers soll sich schon während der Feier darüber beschwert haben, dass die Kickerinnen zu Dienstpersonal degradiert wurden. Und auch Damen-Trainer Thomas Moritz steht in der Schusslinie - er soll die ungleiche Rollenverteilung kritiklos hingenommen haben.

Vonseiten des FC Basel ist man sich keines Fehlverhaltens bewusst. Auf eine Anfrage von Prime News reagiert man gelassen. Es seien "verschiedenste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins, so auch das NLA-Team unserer Frauenabteilung" im Einsatz gewesen. "Unsere Fußballerinnen haben an der Gala Tombola-Lose verkauft und sind ihre Aufgabe mit viel Engagement angegangen."

Fast wie Spott liest sich die Begründung, warum man den Frauen in der mehr als 3.000 Quadratmeter großen Halle keinen eigenen Tisch zur Verfügung stellte: "Da der FCB so viele Plätze wie möglich der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollte, wurden - abgesehen von der 1. Mannschaft sowie der Club- und Geschäftsleitung - keine weiteren internen Abteilungen eingeladen."

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