Fan-Boykott: Römer Derby unter schwierigen Vorzeichen
Geisterspiele zählen zu den schlimmsten Strafen, die man einer Mannschaft im Fußball auferlegen kann. Umso schlimmer, wenn die eigenen Fans zu so drastischen Maßnahmen aufrufen - aber genau mit dieser Situation sehen sich die beiden italienischen Traditionsvereine AS Roma und Lazio Rom ausgerechnet vor dem bedeutungsvollen Römer Derby konfrontiert.
Fangruppen beider Klubs haben im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Partie dazu aufgerufen, das Spiel zu boykottieren. Die Anhänger protestieren gegen die verschärften Sicherheitsmaßnahmen in der Arena. So wurden in den Fankurven Barrikaden errichtet, um die Ultragruppierungen untereinander zu trennen. Damit reagierte man auf die zuletzt immer häufiger eskalierenden Ausschreitungen in Hochrisikospielen wie dem Derby im Stadio Olimpico.
Unterstützung von den Rängen wäre bitter nötig
Der in der Curva Süd beheimatete harte Kern der Roma-Anhänger hatte schon vergangene Woche bekanntgegeben, das Spiel gemeinsam im ehemaligen Club-Hauptquartier in Testaccio verfolgen zu wollen. Die in der Curva Nord ansässigen Lazio-Fans haben in einem offenen Brief dazu aufgefordert, der Partie fern zu bleiben.
Dabei hätte gerade Lazio Rom ein wenig Unterstützung von den Fans in dieser sportlich schwierigen Zeit dringend nötig. In der abgelaufenen Saison noch Ligadritter, liegt Lazio aktuell auf dem mageren achten Rang, ein Top-5-Platz - und damit die angestrebte sichere Europa-League-Qualifikation - sind mit 13 Punkten Rückstand außer Reichweite. In den letzten fünf Ligaspielen holte Lazio nur einen Sieg, im Europa-League-Achtelfinale scheiterte man an Sparta Prag.
Die beiden Spitzenreiter stehen am Wochenende vor Pflichtsiegen. Juventus empfängt am Samstag den Tabellenelften Empoli, Napoli ist am Sonntag beim akut abstiegsgefährdeten Udinese zu Gast.
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