Sturm-Trainer Fabio Ingolitsch: "Das ist keine One-Man-Show“

Neu in Graz: Fabio Ingolitsch ist als jüngster Bundesliga-Trainer beim Meister gelandet.
Erster Auftritt des neuen Sturm-Trainers: Fabio Ingolitsch will seine Ideen mit der Sturm-DNA verbinden und setzt auf Teamgeist.

„Ich werde nicht an allen Schrauben drehen, aber an den richtigen.“

Fabio Ingolitsch ist zwar mit 33 Jahren der jüngste aller Bundesliga-Trainer, wirkte aber bei seinem ersten Medienauftritt als Sturm-Trainer entschlossen und reif wie ein alter Trainerfuchs. Viel hat er vor, viele Ideen will der Salzburger einbringen – ohne dabei die über Jahre aufgebaute Sturm-DNA zu vernachlässigen. „Bei Sturm herrscht Stabilität und Identität, die sich durch Intensität auszeichnet. Auf diesen Eckpfeilern möchte ich aufbauen. Und die Mannschaft variabler machen“, sagt Ingolitsch, der von Altach kam und dessen Spielidee mit jener von Sturm „sehr stimmig“ ist.

Entwickeln will er auch in Graz und dabei „Personen mit Sturm-Identität mitnehmen“. Nicht mitgenommen hat er seinen bisherigen Co-Trainer, Atdhe Nuhiu, der aus privaten Gründen in Altach bleibt („Wir werden gemeinsam suchen“). aber trotz seiner Jugend viel Fachwissen. Sieben Jahre arbeitete Ingolitsch in der Red-Bull-Akademie, vom Spielsystem würde es da nicht viele Unterschiede zu Sturm geben. 

Große Lehrmeister

Und seine „Lehrmeister“ in Salzburg zählen zur A-Klasse. „Ich war nicht nur Co-Trainer von Gerhard Struber, er war auch mein engster Vertrauter.“ Auch die zweite Vertrauensperson, der Däne Bo Svensson, schaffte längst den Durchbruch im Ausland.

FUSSBALL/ADMIRAL BUNDESLIGA: PK SK PUNTIGAMER STURM GRAZ ZUR VORSTELLUNG VON TRAINER INGOLITSCH: INGOLITSCH / PARENSEN

Trainer Fabio Ingolitsch und Sportchef Michael Parensen

Der Fußball-Fachmann, der unter anderem Psychologie und Philosophie auf Lehramt studierte, setzt auch auf die menschliche Komponente. „Ich werde jetzt nicht Spieler ins Büro zitieren, aber ich möchte Bindungen zu den Spielern aufbauen, jeden mitnehmen.“ Wichtig sei ihm ohnehin das Team, „das ist keine One-Man-Show“.

Angesprochen auf einen dritten Meistertitel in Folge, nahm sich Ingolitsch ebenso zurück. „Ich bin gerade erst gekommen, möchte jetzt noch keine großen Töne spucken. Wir werden gemeinsam die Ziele formulieren.“

Andere Ziele gibt es freilich, vor allem die „geilen Fans“ stehen dabei im Fokus: „Zuhause sollen wir wieder eine Festung werden. Die Fans sollen ein wunderbares Gefühl haben, wenn sie ins Stadion kommen und ein noch besseres, wenn sie es wieder verlassen.“

Verbindung zu Sturm hat er schon lange, nicht nur weil Bruder Sandro drei Jahre in Graz kickte. Ingolitsch hat in Graz bereits hospitiert, mit dem Ex-Sportchef Andreas Schicker, der ihn 2024 für die „Zweier“ holen wollte, stand (und steht) er laufend in Verbindung. Mit Jusuf Gazibegovic und Emir Karic wird er auch zwei Herren aus Lieferinger Zeiten am 2. Jänner beim Trainingsstart wiedertreffen.

„Spannender Trainer“

Sturms deutscher Sportchef Michael Parensen schwieg zwar, was die Vertragslaufzeit betrifft, schwärmte aber: „Fabio ist einer der spannendsten Trainer in der Bundesliga, seine Spielidee passt zu uns und seine positive Ausstrahlung hat uns sofort überzeugt.“ 

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