Ewiges Talent und Skandal-Stürmer: Balotelli geht Italien nicht ab
Deutschland weinte, Italien lachte, und die Fußball-Welt staunte über den Körper von Mario Balotelli. Rückblende auf das Jahr 2012. Deutschland verlor das EM-Semifinale gegen Italien 1:2. Balotelli hatte die Italiener vor der Pause mit 2:0 in Führung gebracht. Es war der beste Auftritt in der Karriere des dunkelhäutigen Stürmers, der damals mit 21 Jahren unaufhaltsam die Karriereleiter nach oben zu klettern schien.
Italien bestreitet am Freitag-Abend das Eröffnungsspiel der EM. Balotelli, obwohl erst 30 Jahre alt, hat schon im Herbst 2018 den letzten seiner 36 Teameinsätze gefeiert. Wie im Team ging es auch mit den Namen seiner Klubs bergab. Der Sohn ghanaischer Einwanderer wurde schon in jungen Jahren in die Obhut der Familie Balotelli in Palermo gegeben. Mit 15 Jahren spielte er bereits in der Serie C, mit 17 Jahren kam er zu Inter Mailand. Dort verbrachte er drei Jahre, darunter eines mit dem ein Jahr älteren Marko Arnautovic.
Knallkopf, aber guter Mensch
Es folgten Engagements bei Manchester City, AC Milan, Liverpool, Nizza, Marseille, Brescia und seit letztem Sommer Monza. Der Klub in der Serie B ist die neue Spielwiese von Silvio Berlusconi, dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Milan-Chef. Monza scheiterte zwar in der Relegation am Aufsteig in die Serie A, aber Balotelli fand zu alter Form zurück. Er spielte an der Seite von Kevin-Prince Boateng. Der 34-jährige gebürtige Deutsche erzählte: „Dass er ein Knallkopf manchmal war oder ist, das wissen wir alle. Das war ich auch, und davon gibt’s viele. Aber im Herzen ist er ein guter Mensch, und das ist, was am Ende immer zählt.“
Gescheitertes Talent, Riesenbaby, Skandalboy – ein Best-of der „Balotellata“, ein Wort, das in Italien als Synonym für unüberlegte und bisweilen törichte Aktionen kreiert wurde:
- Dartspfeil-Gate
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