Salzburg dreht die Partie bei Astra Giurgiu

Jonatan Soriano wurde von Alan für seinen Treffer zum 2:1 gefeiert.
Mit einem 2:1-Sieg in Rumänien übernimmt Österreichs Meister die Tabellenführung in der Gruppe D.

Salzburg kann in Rumänien also doch gewinnen: Im dritten Versuch gab es nach Niederlagen in Arad (1:4 im Jahr 1971) und bei Steaua Bukarest (0:1 im Jahr 1995) in einem alles in allem enttäuschenden zweiten Europa-League-Gruppenspiel bei Astra Giurgiu einen 2:1-Erfolg.

Gegen einen biederen rumänischen Vizemeister reichte Österreichs Meister nach einer Anlaufzeit eine durchschnittliche Leistung, um Platz 1 in der Gruppe D zu übernehmen. Im Parallelspiel feierte Celtic Glasgow nämlich nur einen 1:0-Sieg gegen Dinamo Zagreb und hat ein Tor weniger geschossen als die punktgleichen Salzburger.

Die Ausgangslage vor der Partie in Rumänien war klar: Salzburg hatte zum Auftakt gegen Celtic zu Hause nur 2:2 gespielt, Astra in Zagreb gar mit 1:5 verloren. Beide Teams standen also bereits unter Zugzwang.

Salzburg-Trainer Hütter musste doch auf Verteidiger Schwegler verzichten. Dessen Oberschenkelmuskel hatte im Abschlusstraining doch wieder geschmerzt, den Schweizer ersetzte wie gegen Rapid Teamspieler Lazaro.

Das Salzburger Spiel passte sich zunächst der Geisterkulisse im nur drei Tribünen aufweisenden Kleinstadion in der rumänisch-bulgarischen Grenzstadt an der Donau an. Die 3500 Astra-Fans mussten nicht lange auf ein Tor warten.

Der Japaner Seto, der schon 2007 aus Brasilien zum Klub gekommen war, als Astra noch in der dritten Liga und noch nicht in Giurgiu, sondern in Ploiesti gespielt hatte, schoss von der Strafraumgrenze ein (15.).

Österreichs Meister war irgendwie nicht existent, gewann praktisch keinen Zweikampf und ließ jene Kompaktheit vermissen, die das Team noch beim 2:1 am Sonntag bei Rapid ausgezeichnet hatte.

Astra hatte im ersten Europa-League-Gruppenheimspiel der Klubgeschichte eine halbe Stunde keine Mühe, um das Spiel zu kontrollieren, versäumte es aber, ein zweites Tor zu erzielen.

Aus dem Nichts

Das sollte sich noch vor der Pause rächen. Denn Salzburg zeigte eine ungewohnte Qualität, nämlich Effektivität. Gleich die erste Chance brachte das 1:1 – Kampl stand im Strafraum völlig frei und schoss ein (35.).

Dem nicht genug – gleich die zweite Chance führte zum 2:1: Soriano war nach einem Doppelpass mit Alan mit einem Heber zur Stelle – ein tolles Tor im typischen Salzburger Stil (42.).

Die Gäste hatten ohne große Mühe das Spiel gedreht gegen einen Gegner, der nach 30 guten Minuten zusehends körperliche Verfallserscheinungen zeigte.

Nach dem Wechsel war die Sache eindeutig. Salzburg dominierte, hätte das Spiel schnell entscheiden müssen, doch Ramalho und Hinteregger Sekunden danach brachten den Ball nicht über die Linie (56.). Auch Alan schoss übers Tor (66.). Mit der Effektivität aus der 1. Halbzeit war es also vorbei.

Das machte aber nichts. Die Rumänen hatten zwar einige Standardsituationen, kamen dem Ausgleich aber kein einziges Mal nahe. Schon lange vor Schlusspfiff flüchteten ein Großteil der wenigen Zuschauer aus dem Stadion. Auch sie hatten nicht mehr an den Ausgleich geglaubt.

Salzburg ist nach dem 2:1-Erfolg in Rumänien auswärts immerhin schon in sieben Europa-League-Spielen ungeschlagen.

Astra Giurgiu - Red Bull Salzburg 1:2 (1:2)

Giurgiu, Stadionul Marin Anastasovici, 3.500 Zuschauer, SR Kovarik (CZE)


Torfolge: 1:0 (15.) Seto
1:1 (36.) Kampl
1:2 (42.) Soriano

Astra: Lung Jr. - Pliatsikas, Oros, Ben Youssef, Junior Morais - Seto, Laban (73. Florescu) - Enache, Budescu, William - Bukari

Salzburg: Gulacsi - Lazaro, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Kampl, Ilsanker, Ch. Leitgeb, Sabitzer - Alan (84. Bruno), Soriano (73. Quaschner)

Gelbe Karten: Budescu, Ben Youssef bzw. Ulmer, Sabitzer, Lazaro

Celtic Glasgow - Dinamo Zagreb 1:0 (1:0)
Tor: Commons (6.)

Tabelle

Der HNK Rijeka hat am Donnerstag im zweiten Gruppenspiel der Europa League einen Achtungserfolg geschafft. Der kroatische Liga-Tabellenzweite holte vor eigenem Publikum gegen Titelverteidiger FC Sevilla ein 2:2-Remis. Für den Ex-Austrianer Marin Leovac und Co. wäre noch mehr möglich gewesen, fiel der Ausgleichstreffer doch erst in der Nachspielzeit.

Für Rijeka war es der erste Punkt in der Gruppe G nach der Auftaktniederlage bei Standard Lüttich. Die Kroaten sahen nach Toren von Andrej Kramaric (53./Elfmeter) und Zoran Kvrzic (68.) sowie einer 2:1-Führung wie die Sieger aus, Stephane Mbia (91.) verhinderte aber gerade noch die drohende Niederlage der ab Minute 52 in Unterzahl agierenden Spanier. Leovac sah dabei nicht gut aus, war er doch nicht eng genug am Mann, wodurch der Franzose einschießen konnte. Sevilla (4) führt die Tabelle vor Feyenoord und Lüttich (je 3) an.

PSV-Pleite

Kein Erfolgserlebnis gab es für Marcel Ritzmaier. Der PSV Eindhoven kassierte aufgrund eines Last-Minute-Tores von Juri Schirkow (93.) eine hauchdünne 0:1-Niederlage bei Dynamo Moskau, wobei der ÖFB-Mittelfeldspieler erst in Minute 86 eingewechselt wurde. Die Russen haben damit in der Gruppe E noch eine weiße Weste, Eindhoven folgt mit drei Zählern dahinter.

Ebenfalls noch makellos unterwegs ist Dynamo Kiew in der Gruppe J. ÖFB-Innenverteidiger Aleksandar Dragovic, der durchspielte, und Co. setzten sich zu Hause gegen Steaua Bukarest verdient 3:1 durch. Die Tore für die Hausherren erzielten Andrij Jarmolenko (40.), Artem Krawets (66.) und Lukasz Teodorczyk (91.).

Kameruns Stürmerstar Samuel Eto'o bewahrte Everton mit seinem Tor in Minute 82 vor einer 0:1-Niederlage beim FC Krasnodar, blieb damit in der Gruppe H mit vier Zählern an der Spitze. Krasnodar hält genauso wie Wolfsburg und Lille, die sich 1:1 trennten, bei zwei Punkten.

Kavlak und Stranzl remis

Besiktas Istanbul trennte sich im Topspiel der Gruppe C auswärts von Tottenham 1:1. Harry Kane (27.) brachte die Engländer voran, Demba Ba (89.) rettete den Türken noch einen Punktgewinn. Veli Kavlak stand bei den Gästen bis zur 65. Minute auf dem Platz. Beide Teams holten damit ihre zweites Remis, voran liegt Asteras Tripolis (4) nach einem 2:0-Erfolg gegen Partizan Belgrad.

Genauso wie Besiktas noch sieglos ist auch Borussia Mönchengladbach. Kapitän Martin Stranzl und Co. kamen beim FC Zürich über ein 1:1 nicht hinaus und sind hinter Villarreal (4) und Apollon Limassol (3) nur Gruppe-A-Dritter (2). In der Gruppe F schaffte Inter Mailand mit einem 2:0 gegen Karabach Agdam den zweiten Sieg.

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