Europa League: Salzburg benötigt ein Fußball-Wunder
Salzburg benötigt zum Weiterkommen in der Europa League am Donnerstag (21.00 Uhr/im KURIER-Liveticker) eine historische Aufholjagd. Noch nie in der Clubgeschichte haben die Salzburger im Europacup einen Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch wettgemacht. Der Glaube daran, dass das Fußballwunder nach dem 1:4 bei Eintracht Frankfurt gelingen kann, ist aber da.
"Wir verstehen, dass es mit unserer Mannschaft immer möglich ist, zu Hause drei Tore zu machen", betonte Salzburg-Trainer Jesse Marsch. "Ich denke, auch vier oder fünf." Entscheidend sei allerdings auch die defensive Stabilität. "Wenn wir zu Null spielen können, ist die Aufgabe einfacher." In den vergangenen drei, jeweils sieglosen Pflichtspielen haben die Bullen neun Gegentreffer kassiert.
Besonders wichtig sei laut Marsch ein guter, aggressiver Start ins Spiel. "Wenn wir eine Führung finden können, ist alles am Leben. Die Gruppe ist bereit für eine gute Reaktion." Die will der US-Amerikaner schon am Wochenende beim 2:2 bei der Austria in Ansätzen gesehen haben. "Wir brauchen ein bisschen Rhythmus. Wir haben viele Spiele jetzt und das ist gut."
Mittelfeldmann Antoine Bernede steht nach seinem Schienbeinbruch wieder zur Verfügung. Ein Einsatz in der Startformation dürfte für den Franzosen aber noch zu früh kommen. In der Innenverteidigung könnte Andre Ramalho statt Jerome Onguene beginnen. Offen ist auch der Rechtsverteidiger. Patrick Farkas oder Albert Vallci werden den länger verletzten Rasmus Kristensen ersetzen. Marsch: "Beide können in diesem Moment eine gute Leistung liefern."
Bei den Frankfurtern kehrt der im Hinspiel gesperrte Martin Hinteregger ins Team zurück. Stefan Ilsanker, bei der verpatzten Generalprobe gegen Union Berlin (1:2) wegen Hüftproblemen geschont, darf ebenfalls auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub hoffen. "Wir dürfen nicht nachlassen, die Sache ist noch nicht durch", sagte der Halleiner.
Der Tabellenelfte der deutschen Bundesliga werde trotz des Polsters aus dem Hinspiel sein bestmögliches Spiel zeigen, glaubt Marsch. "Wir sind dumm, wenn wir etwas anderes erwarten. Sie haben viele erfahrene Spieler und verstehen, wie die Situation ist." Der Salzburg-Coach warnte vor allem vor der starken Abwehr, der klaren Spielphilosophie von Trainer Adi Hütter und Frankfurts Qualitäten bei Standards.
Mit dem Publikum in der mit 29.000 Zuschauer ausverkauften Red Bull Arena im Rücken soll aber die Wende gelingen. Die Salzburger haben ihre jüngsten sieben Europa-League-Heimspiele gewonnen. Im Viertelfinale 2018 etwa gelang nach einer 2:4-Hinspielniederlage bei Lazio Rom mit einem 4:1-Heimsieg noch der Aufstieg. „Zu Hause haben wir schon einiges geschafft. Und das wollen wir wieder schaffen“, erklärte Torhüter Cican Stankovic.
Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund blieb angesichts der „überragenden Ausgangsposition“ der Frankfurter realistisch: „Es müsste uns alles in die Karten spielen, um eine Runde weiterzukommen, auch der Spielverlauf. Wir werden es aber so angehen, dass wir das Unmögliche möglich machen wollen.“ Österreichs Serienmeister steht zum siebenten Mal im Sechzehntelfinale der Europa League. Dreimal gelang bisher der Aufstieg, dreimal kam das Aus.
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